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Allgemein

Seniorentrainer:in

Unsere Lebenserwartung ist mit dem technologischen und medizinischen Fortschritt erheblich gestiegen. Doch wir werden nicht nur immer älter, wir wollen auch so lange wie möglich gesund, fit und aktiv bleiben. Genau deshalb wächst die Nachfrage nach Seniorentrainer:innen. Im Gastbeitrag erzählt WIFI-Trainerin Christa Witz über Ihre Erfahrungen in der Seniorenarbeit.

Mich hat jeden Tag erstaunt, wie viel ich selbst von älter werdenden und alten Menschen lernen konnte. Sie erzählen mir von ihrer Lebenserfahrung. Wir nennen das: „Biografiearbeit“ – eine spannende Methode, den Lebensspuren von Senior:innen zu folgen und diese zu begleiten. Sie dient auch dazu, nicht im Fokus stehende Ressourcen und Fähigkeiten wiederzuentdecken. In einem Erzählcafé können dabei auch zeitgeschichtliche Aspekte, persönliche Erinnerungen und soziale Beziehungen an jüngere Generationen weitergegeben werden. Das aktive Erinnern trainiert dabei zugleich das Gedächtnis. Gemeinsam mit den Senior:innen wird das Programm gestaltet. So habe ich zum Beispiel einmal ein Projekt mit einem Kindergarten initiiert: Wer kennt „Gummitwist“, „Stollen schupfen“ oder „Himmel und Hölle“? Es ging um Kinderspiele von früher und von heute, die Kinder haben von den Älteren gelernt und die wieder von den Jungen.

Seniorentrainer:innen sollten empathisch sein, sich aber auch abgrenzen können

Manchmal kann es eine Herausforderung sein, mit den alten und älter werdenden Leuten und ihren momentanen Befindlichkeiten professionell umzugehen. Dabei gilt es, die Balance zwischen Fordern und Fördern auszutarieren. Unser Ziel bei dieser spannenden Arbeit ist es, den Senior:innen mehr Lebensfreude zu vermitteln und ihre Lebensqualität zu steigern. Übrigens möchte ich betonen, dass man einen Grundberuf haben sollte, um diese Weiterbildung kommerziell erfolgreich umsetzen zu können. Ich zum Beispiel war immer als Projektleiterin mit sämtlichen Agenden angestellt und nicht als Seniorentrainerin – denn das ist nach wie vor keine eingetragene Berufsbezeichnung.


Der Job im Überblick

  • Einstiegsgehalt: (bei vorhandener Grundqualifikation wie Pflegediplom, Pflegeassistenz oder Projektmanagement): 1.800 bis 2.500 Euro
  • Entwicklungsmöglichkeiten: Ja – in Zusammenhang mit einer weiteren Tätigkeit, z. B. Projektmanagement, Teamleitung, Projektleitung
  • Konkrete Tätigkeiten: Als diplomierte:r Seniorentrainer:in arbeiten Sie mit älteren Menschen, die aktiv für ihre Gesundheit sorgen wollen. Sie sensibilisieren die älteren Menschen für Bewegung, Ernährung, Entspannung und Gedächtnistraining.
  • Mögliche Arbeitgeber: Seniorentrainer:innen werden in Erwachsenenbildungseinrichtungen, privaten und öffentlichen Gesundheitseinrichtungen, Pensionistenheimen, Sozialeinrichtungen, Tageszentren, Wohngemeinschaften oder von Wellnessanbietern gebraucht oder sind als Selbstständige tätig.
  • Voraussetzungen: gute Organisationsfähigkeit, Flexibilität, deutsche Sprache. Von Vorteil sind weitere Sprachen, besonders solche, die von Migrant:innen gesprochen werden.


Christa Witz ist qualifizierte Altenhelferin, Geragogin und Gemeinwesenarbeiterin. Am WIFI Wien bildet sie Seniorentrainer:innen aus. www.christawitz.com

Bildcredit: © Pixel-Shot – stock.adobe.com 

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