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Personalentwicklung im Wandel der Zeit

Gut ausgebildete Mitarbeiter:innen sind das Um und Auf für den Erfolg eines Unternehmens. Zuständig für die Förderung, Qualifizierung und Weiterbildung der Mitarbeiter:innen ist die Personalentwicklung. Und auch hier gibt es keinen Stillstand. Wir haben bei HR-Expertin Barbara Plosky nachgefragt, wie sich die Personalentwicklung im Laufe der Jahre verändert hat.

Wie hat sich die Personalentwicklung aus Ihrer Sicht im Laufe der Jahre verändert?
In den Anfängen der Personalarbeit kam der Personalentwicklung - wenn überhaupt - nur eine untergeordnete Bedeutung zu. Der Hauptfokus der Personalabteilungen lag auf den sogenannten „Hardfacts“, wie zum Beispiel der Lohnverrechnung oder den arbeitsrechtlichen und administrativen Themengebieten. Nach und nach wurde der wertvolle Faktor des Humankapitals eines Unternehmens stärker erkannt, und dem Personal sowie seiner Entwicklung mehr Bedeutung beigemessen. Es zeigte sich, dass ein gut ausgebildetes Team einen Wettbewerbsvorteil darstellt. Zu Beginn, wenn man von Personalentwicklung sprach, meinte man hauptsächlich die klassischen Personalbildungsmaßnahmen, die auf die Begründung, den Erhalt und die Erweiterung des Wissens abzielten. Klassische Schulungen und Trainings standen im Vordergrund.

Was waren weitere wichtige Entwicklungsschritte?
Es zeigte sich, dass manche dieser Maßnahmen nicht konkret genug waren um die teilweise doch spezifischen Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen abzubilden. Zunehmend wurde die Bedeutung von individuellen Personalförderungsmaßnahmen erkannt, welche die persönliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter:innen abzielte. Entsprechende Instrumente, wie beispielsweise das Mitarbeitergespräch, Zielvereinbarungsprozesse, Laufbahnplanung oder Mentoring Programme wurden entwickelt.

Welchen Einfluss hat nun die zunehmende Digitalisierung auf die Personalentwicklung?
Mit dem Aufkommen des Internets und moderner Technologien begann sich die klassische Personalentwicklung zu wandeln. E-Learning und Online-Kurse haben Präsenzschulungen ergänzt und teilweise ersetzt. Unternehmen nutzen heute Lernmanagementsysteme (LMS), um Schulungsinhalte effizient bereitzustellen und den Lernfortschritt zu verfolgen.

Ebenso ermöglichen die erhöhte Flexibilität und Zugänglichkeit von digitalen Lernplattformen den Mitarbeiter:innen, jederzeit und von überall auf Schulungsinhalte zugreifen zu können. Dies erhöht die Flexibilität und erleichtert das Lernen neben dem Arbeitsalltag.

Predictive Analytics kann beispielsweise helfen individuelle Lernbedarfe zu identifizieren, um maßgeschneiderte Entwicklungspläne zu erstellen, sowie zukünftige Kompetenzlücken zu prognostizieren und rechtzeitig gegenzusteuern. Automatisierte Fortschrittsverfolgung und regelmäßige Feedback-Tools steigern dabei die Motivation.

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) bieten immersive Lernumgebungen, die traditionelle Schulungsmethoden erweitern. Diese Technologien ermöglichen es, realistische Szenarien zu simulieren und praktische Fähigkeiten in einer sicheren Umgebung zu trainieren.

Wo sehen Sie Herausforderungen in Bezug auf die Digitalisierung?
Zunächst einmal beim Thema Datenschutz und Sicherheit. Mit der zunehmenden Nutzung digitaler Plattformen steigt das Risiko von Datenschutzverletzungen und Cyberangriffen. Unternehmen müssen sicherstellen, mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen gegenzusteuern.

Auch die Akzeptanz und die Kompetenz der Mitarbeiter:innen im Umgang mit neuen Technologien ist ein zentrales Thema. Nicht alle Mitarbeiter:innen sind digital affin oder offen für neue Entwicklungen. Daher ist es wichtig, die digitale Kompetenz des Teams zu fördern und dadurch Ängste und etwaige Unsicherheiten zu reduzieren.

Ebenso kann die Implementierung neuer Technologien oftmals kostspielig sein. Unternehmen müssen daher gut abwägen, welche Investitionen sinnvoll und nachhaltig sind.

Welche Chancen sehen Sie?
Die Personalentwicklung hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt und wird weiterhin durch die Digitalisierung transformiert. Neue Technologien bieten immense Chancen, erfordern aber auch Anpassungen und Investitionen.

Die Zukunft der Personalentwicklung liegt demnach in einer guten Kombination traditioneller Methoden mit innovativen, digitalen Lösungen. Unternehmen, die diese Entwicklungen aktiv gestalten und nutzen, können ihre Mitarbeiter:innen optimal fördern, unterstützen und ebenso ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter ausbauen.

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Mag. Barbara Plosky - Beraterin, Trainerin und Coach für Unternehmen. Über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Human Resources in internationalen Konzernen. Langjährige Tätigkeit als Personalleiterin, HR Business Partnerin (M&A Projekte), Recruiting & Employer Branding Managerin, Universitätsvortragende. Im WIFI Wien als Trainerin mit den Schwerpunkten Aus- und Weiterbildung im Bereich HR, Führungskräfteentwicklung, Changemanagement, Teamentwicklungsprozesse sowie Konfliktmanagement im Einsatz.

Bildcredits: © stock.adobe.com | NDABCREATIVITY (Header), © Nicole Stessl Photography (Portrait)
 


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