Top-Ausbildungen für Lebens- und Sozialberatung

Zum/zur Lebensberater:in für psychologische Beratung wird man durch die Absolvierung einer fundierten, zertifizierten und staatlich anerkannten fünfsemestrigen Ausbildung, die mit einer Diplom-Prüfung abschließt. Mit dem Nachweis über 750 Stunden fachlicher Tätigkeit und 30 Stunden Einzelselbsterfahrung, können Sie um einen Gewerbeschein für Lebens- und Sozialberatung (LSB) ansuchen. Wenn Sie den Befähigungsnachweis für das Gewerbe der Lebens- und Sozialberatung in vollem Umfang erbringen, dürfen Sie die Bezeichnung „Diplom-Lebensberater:in“ führen und psychologische Beratung für gesunde Menschen durchführen.

In weiterer Folge können Sie sich z.B. in den Bereichen Supervision, Konfliktberatung und Mediation, Ehe- und Familienberatung, Sexualberatung, Aufstellungsarbeit oder Trauerbegleitung durch jeweils sechsmonatige Fortbildungskurse zur Expertin/zum Experten in einem oder mehreren Themenfeldern weiterbilden. Mit der Zusatzausbildung „Soziokrates“ können Diplom- Lebensberater:innen die Kompetenzen für psychosoziale Unternehmensberatung erwerben.

Im Gewerbe Lebens- und Sozialberatung gibt es neben der Fachrichtung psychologische Beratung auch die Fachrichtung Ernährungsberatung, für die man ein Studium der Studienrichtung Ernährungswissenschaften an einer inländischen Universität absolvieren oder eine erfolgreiche Ausbildung zum Diätassistenten/zur Diätassistentin nachweisen muss. Die dritte Fachrichtung im Gewerbe Lebens- und Sozialberatung ist die sportwissenschaftliche Beratung, für die man ein Studium der Studienrichtungen Sportwissenschaften oder Leibeserziehung an einer inländischen Universität absolvieren oder einen Diplomabschluss in einer Trainerausbildung an einer Sportakademie des Bundes nachweisen muss.

Diplom-Lebensberater:innen der Fachrichtung psychologische Beratung dürfen mit gesunden Menschen arbeiten, die im privaten oder beruflichen Alltag mit belastenden Situationen konfrontiert sind, aber noch keine krankhafte Störung aufweisen. Diplom-Lebensberater:innen bilden damit - neben Ärztinnen und Ärzten, Psychologinnen und Psychologen sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten – die vierte Säule im Gesundheitswesen. Sie helfen bei Konflikten und Problemen in der Familie, in Paarbeziehungen, am Arbeitsplatz, in lebensverändernden und Entscheidungssituationen oder wenn Klientinnen und Klienten überfordert sind, verschiedene Lebensrollen unter einen Hut zu bringen. Dabei geht es stets um eine aktive und positive Lebensgestaltung, die Stärkung von Widerstandskraft und Resilienz, die Früherkennung von Stress und Burnout und um die Steigerung von Wohlbefinden und Glück.

Klassische Themenfelder der psychologischen Beratung von Diplom-Lebensberater:innen sind:  

• Identität - Resilienz - Glück
• Lebensrollenmanagement - Stress & Burnout
• Kommunikation -  Erfolgskompetenz
• Partnerschaft & Familie - Intimität & Sexualität - Trennung
• Gewaltprävention - Selbstschutz - Mobbing
• Entscheidungsfindung - Neuorientierung 
• Erfolgskompetenz
• Sterben & Tod

Diplom-Lebensberater:innen der Fachrichtung psychologische Beratung sind vor allem als gewerbliche Selbstständige in freier Praxis tätig, können aber auch in Angestelltenverhältnissen arbeiten (z.B. in einer Institution, psychosozialen Einrichtung oder einem anderen Dienstleistungsbetrieb) oder mit freien Dienstverträgen und Werkverträgen mit Unternehmen kooperieren.

Mit der Zusatzausbildung „Soziokrates“ erwerben diplomierte Lebensberater:innen die Kompetenzen für psychosoziale Unternehmensberatung, die in Unternehmen und anderen Organisationen, die verstärkt auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter:innen achten, zum Einsatz kommt. Die Tätigkeitsfelder von Diplom-Lebensberater:innen umfassen professionelle Unterstützung in beruflich oder privat schwierigen Situationen oder bei schweren Entscheidungen. Beraten werden sowohl Einzelpersonen als auch Paare, Familien, Teams und Gruppen. Lebens- und Sozialberater:innen, die den Befähigungsnachweis für das Gewerbe der Lebens- und Sozialberatung in vollem Umfang erbringen, heißen in Österreich Diplom-Lebensberater:innen, das Gewerbe heißt Lebens- und Sozialberatung.

Man darf sich Diplom-Lebensberater:in nennen, wenn man eine entsprechende Ausbildung (siehe oben „Wie werde ich Lebensberater:in?“) absolviert hat und damit die Kompetenzen, Befähigungen und Befugnisse im Sinne der Lebensberatungsverordnung nach Gewerbeordnung (GEWO) § 119 erworben hat.

Dort heißt es: § 119.
(1) Einer Gewerbeberechtigung für das Gewerbe der Lebens- und Sozialberatung (§ 94 Z 46) bedarf es für die Beratung und Betreuung von Menschen, insbesondere im Zusammenhang mit Persönlichkeitsproblemen, Ehe- und Familienproblemen, Erziehungsproblemen, Berufsproblemen und sexuellen Problemen. Dazu gehört auch die psychologische Beratung mit Ausnahme der Psychotherapie. Personen, die das Gewerbe der Lebens- und Sozialberatung ausüben, sind auch zur Ausübung von Ernährungsberatung berechtigt, wenn sie die erfolgreiche Absolvierung der Studienrichtung Ernährungswissenschaften an einer inländischen Universität oder die erfolgreiche Ausbildung zum Diätassistenten/zur Diätassistentin nachweisen. Personen, die das Gewerbe der Lebens- und Sozialberatung ausüben, sind auch zur sportwissenschaftlichen Beratung berechtigt, wenn sie die erfolgreiche Absolvierung der Studienrichtungen Sportwissenschaften oder Leibeserziehung an einer inländischen Universität oder einen Diplomabschluss in einer Trainerausbildung an einer Sportakademie des Bundes nachweisen.

(2) Personen, die den Befähigungsnachweis für das Gewerbe der Lebens- und Sozialberatung in vollem Umfang erbringen, dürfen die Bezeichnung „Diplom-Lebensberater/Diplom-Lebensberaterin“ führen.