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Allgemein

Aktives Nachhaltigkeitsmanagement ist mehr

Nachhaltigkeit bedeutet für Unternehmen, Verantwortung für ihre ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen zu übernehmen. In ihrem Gastbeitrag gibt Sigrid Koloo, Expertin für Nachhaltigkeit,  Tipps, um Nachhaltigkeits-Arbeit im Unternehmen anzugehen.

Unternehmen sind gefordert, sich mit ihrer Nachhaltigkeit auseinandersetzen: sei es aufgrund von gesetzlichen Rahmenbedingungen und neuen Verpflichtungen, weil sie von der Klimakrise betroffen sind oder weil Kund:innen, Kooperationspartner:innen und (zukünftige) Mitarbeitende verstärkt danach verlangen.

Fragen die dabei auftauchen, sind:

  • Was bedeutet Nachhaltigkeit für das Unternehmen und die eigene Marktposition?
  • Wie beeinflussen Aspekte der Nachhaltigkeit Investitionsentscheidungen?
  • Wie beeinflussen Aspekte der Nachhaltigkeit die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen?
  • Welche Chancen und Risiken stecken in Aspekten der Nachhaltigkeit?
  • Wie können gesetzliche Anforderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit erfüllt werden?
  • Was bedeuten Kreislaufwirtschaft, Scope 1, 2, 3, Treibhauseffekt und Klimawandel für das Unternehmen?
  • Wie kann man den ökologischen Fußabdruck seines Unternehmens eruieren?

Ein aktives Nachhaltigkeitsmanagement ist mehr
Nachhaltigkeit spielt mittlerweile in alle Unternehmensbereiche hinein und kann nicht mehr losgelöst betrachtet werden. Bei der Integration in den Kern des Unternehmens entstehen neue Strukturen und Prozesse, eine Nachhaltigkeitsstrategie bzw. Nachhaltigkeitsdaten werden benötigt, um wettbewerbsfähig zu bleiben. 

Ein aktives Nachhaltigkeitsmanagement liefert einen wesentlichen Beitrag zum Risikomanagement, erhöht die Resilienz eines Unternehmens, trägt zum unternehmerischen Erfolg bei, liefert Sichtbarkeit für Fachkräfte, und deckt ungenutztes Potenzial für innovative Geschäftsmodelle auf.

Nachhaltigkeitskompetenzen im Unternehmen aufbauen
Die aktuellen Entwicklungen erfordern neue Kompetenzen und Fähigkeiten aufzubauen und in die Praxis zu bringen. Zu den Nachhaltigkeitskompetenzen der Zukunft zählen z.B. mit komplexen Systemen in einer VUKA-Welt (VUKA steht für Volatilität, Ungewissheit, Komplexität, Ambiguität) umzugehen, Maßnahmen zu ergreifen, die wirtschaftlich, ökologisch und sozial sinnvoll sind, Visionen für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln, mit unternehmerischer Verantwortung (Sorgfaltspflichten) umzugehen, die eigene Verantwortung zu erkennen und zu reflektieren bzw. auf einen steigenden Anspruch von Stakeholder:innen, was die Einbindung betrifft, reagieren zu können.


Let’s do it! – 7 Tipps, um Nachhaltigkeits- bzw. ESG-Arbeit im Unternehmen anzugehen:
 
  • Gleich heute mit Zukunftssicherung beginnen und Resilienz aufbauen
Auch wenn Sie (noch) nicht betroffen sind, ist es Zeit, sich vorzubereiten und sich auf den Weg zu machen. Denn es ist klar, jeder Mensch und jedes Unternehmen wird früher oder später von den Auswirkungen der aktuellen Klimakrise betroffen sein. Wir kennen mit den Sustainable Development Goals die aktuellen und zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen, die wir als Weltgesellschaft bewältigen müssen, um eine lebenswerte und wirtschaftlich nachhaltige Welt zu gestalten. Darüber hinaus sind die kurz- und mittelfristigen gesetzlichen Anforderungen im Nachhaltigkeits-Kontext aktuell bereits veröffentlicht bzw. absehbar.
 
  • Jede:r kann einen Beitrag leisten
Nachhaltigkeit ist breit und bereichsübergreifend. Daher bieten sich viele Anknüpfungspunkte an die eigenen Lebens- und Arbeitswelten bzw. die Arbeitsweisen Ihrer Abteilungen, sodass jeder Bereich einen Beitrag leisten kann und auch dazu gefordert sein wird. Die Praxis zeigt, dass viele Unternehmen schon einiges im Nachhaltigkeitskontext tun, ohne es bewusst zu wissen, aktiv zu nutzen oder zu kommunizieren.
 
  • Treffen Sie mutige Entscheidungen
Aspekte im Nachhaltigkeitskontext können Spannungsfelder im Unternehmen öffnen. Für mutige Entscheidungen braucht es eine gute Kommunikationskultur, Reflexionsfähigkeit und die Einbindung relevanter Stakeholder. Wichtig ist es Wege und Strategien zu kennen, um Nachhaltigkeitsarbeit nach innen und außen optimal zu kommunizieren und Betroffene zu Beteiligten zu machen.
 
  • Reden Sie darüber
Erfolgreichen Klimaschutz schaffen wir nur gemeinsam. Reden Sie über Ihre eigenen Aktivitäten und vergrößern Sie Ihren ökologischen Handabdruck!
 
  • Lassen Sie sich inspirieren und lernen Sie voneinander
Es gibt bereits viele gute Beispiele, wie Unternehmen mit den aktuellen Anforderungen, der Klimakrise und ihren Auswirkungen umgehen. Nutzen Sie Good Practices, um sich Ideen zu holen und von anderen zu lernen.
 
  • Fokussieren Sie sich auf das Wesentliche
Konzentrieren Sie sich auf jene Aspekte, die für Ihr Unternehmen, Ihr Projekt bzw. Ihre Stakeholder:innen von besonderer Bedeutung, also wesentlich, sind. Finden Sie heraus, welchen Hebel Sie für Ihr Unternehmen betätigen müssen, um die positiven Wirkungen (den Impact) Ihres Unternehmens maßgeblich zu vergrößern und negative Auswirkungen zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Sie nehmen dadurch neben der finanziellen Perspektive auch eine Perspektive sozialer und ökologischer Art ein, was Ihnen eine stabilere Entscheidungsgrundlage liefert.  
 
  • Integrieren Sie Nachhaltigkeit in jeden Prozess und in den Purpose Ihres Unternehmens
Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind immer relevant. Eine isolierte Betrachtung von Nachhaltigkeit erschwert bzw. verhindert sogar, dass Ihr Unternehmen aktuellen Anforderungen der EU (z.B. CSRD) oder nationalen Gesetzen (z.B. NaBeG) entspricht.
Das Erreichen strategischer ESG-Ziele, wie sie gefordert werden, erfordert eine Integration von Nachhaltigkeit in den Kern Ihrer Geschäftstätigkeit. Somit ist jeder Prozess in Ihrem Unternehmen betroffen.
 

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Sigrid Koloo hat im Jahr 2010 ihr Unternehmen Koloo Projects gegründet. Sie und ihr Team arbeiten mit großer Leidenschaft an der Umsetzung von nachhaltigen Geschäftsstrategien und -praktiken und beschäftigen sich mit Nachhaltigkeitsreporting und -Datenmanagement (CSRD/ESRS, EMAS, Abfallwirtschaftskonzept, Klimabilanzen). Sie initiiert und begleitet (Forschungs-)Projekte und Prozesse mit Impact bzw. entwickelt Strategien und Tools und moderiert Formate und Weiterbildungen, die mehr Nachhaltigkeit und Partizipation in die Wirtschaft bringen.

Bildcredits: © Dee Karen|stock.adobe.com (Header), © Sigrid Koloo (Portrait)
 


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