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Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Human Resource Management (HRM) revolutioniert die Personalbeschaffung. Doch welche rechtlichen Herausforderungen bringt dies mit sich? In diesem Artikel beleuchtet Gastautorin Daniela Schlick, Expertin im Bereich Personalbeschaffung, die wichtigsten Aspekte.
Künstliche Intelligenz
KI umfasst Technologien wie neuronale Netze und maschinelles Lernen, die darauf abzielen, menschliche Intelligenz nachzuahmen. Diese Technologien finden in vielen Bereichen Anwendung, auch im Personalmanagement. Von automatisierter Terminplanung und der Analyse von Mitarbeiterdaten bis hin zu individualisierten Lernpfaden, die Fähigkeiten, Interessen und den aktuellen Wissensstand der Mitarbeitenden berücksichtigen – die Möglichkeiten sind vielfältig.
Technische Funktionsweisen von KI-Systemen
KI-Systeme im HRM-Bereich nutzen verschiedene Technologien, um ihre Aufgaben effizient zu erfüllen. Neuronale Netze, inspiriert von der Struktur des menschlichen Gehirns, erkennen Muster in Lebensläufen und sagen Bewerbererfolge voraus. Maschinelles Lernen (ML) analysiert Bewerberprofile und identifiziert die besten Kandidaten basierend auf historischen Daten. Natural Language Processing (NLP) ermöglicht Chatbots und virtuellen Assistenten, mit Bewerber:innen und Mitarbeiter:innen zu kommunizieren. Automatisierte Entscheidungsfindung trifft basierend auf vordefinierten Regeln und Algorithmen Entscheidungen, wie zum Beispiel die Vorauswahl von Bewerberinnen bzw. Bewerbern und die Planung von Vorstellungsgesprächen. Schließlich analysieren und visualisieren KI-Systeme große Datenmengen, um Talentpools zu identifizieren und Mitarbeiterleistungen zu bewerten.
Einsatz von KI in der Personalbeschaffung
KI-gestütztes System | Grundprinzip | Anwendung im HRM |
---|---|---|
Chatbots und virtuelle Assistenten | Nutzung von NLP zur Kommunikation und Beantwortung von Fragen. | Beantworten von Bewerber- und Mitarbeiterfragen rund um die Uhr, Reduzierung des Personalaufwands. |
Automatisierte Terminplanung | Algorithmen zur Optimierung und Automatisierung von Terminvereinbarungen. | Effiziente Planung von Vorstellungsgesprächen und Meetings. |
Analyse von Mitarbeiterdaten | Maschinelles Lernen zur Analyse und Interpretation großer Datenmengen. | Identifikation von Talentpools, Bewertung von Mitarbeiterleistungen und Erkennung von Entwicklungspotenzialen. |
Individualisierte Lernpfade | Anpassung von Lerninhalten basierend auf Fähigkeiten, Interessen und Wissensstand. | Erstellung personalisierter Weiterbildungsprogramme für Mitarbeitende |
Vorauswahl von Bewerber:innen | Nutzung von ML-Algorithmen zur Analyse von Bewerberprofilen und Identifikation der besten Kandidatinnen und Kandidaten. | Effiziente und präzise Vorauswahl von Bewerber:innen basierend auf Qualifikationen und Erfahrungen. |
Rechtliche Rahmenbedingungen
Datenschutz
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) spielt eine zentrale Rolle beim Schutz personenbezogener Daten. Unternehmen müssen Transparenzpflichten und Datenschutzprinzipien beachten, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Das bedeutet, dass alle KI-Systeme, die personenbezogene Daten verarbeiten, den Anforderungen der DSGVO entsprechen müssen.
Diskriminierung
KI-Systeme können unbewusst diskriminierende Ergebnisse liefern. Daher ist es entscheidend, Algorithmen so zu gestalten, dass sie fair und transparent sind. Regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen der Algorithmen sind notwendig, um Diskriminierung zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Entscheidungsfindung durch KI nicht zu Ungleichbehandlung führt.
Mitbestimmung
Der Betriebsrat hat ein Mitbestimmungsrecht bei der Einführung von KI-Systemen, insbesondere wenn diese die Menschenwürde berühren oder wesentliche Aspekte der Arbeitsbedingungen beeinflussen. Unternehmen sollten den Betriebsrat frühzeitig in den Entscheidungsprozess einbinden, um Konflikte zu vermeiden und die Akzeptanz zu erhöhen.
Handlungsempfehlungen für Unternehmen
Um rechtliche Unsicherheiten zu minimieren und die Vorteile von KI im HRM voll auszuschöpfen, sollten Unternehmen folgende Maßnahmen ergreifen:- Rechtsunsicherheiten minimieren: Entwickeln Sie klare Richtlinien und Schulungen zur Nutzung von KI im HRM, um rechtliche Unsicherheiten zu klein zu halten und die Compliance zu gewährleisten.
- Gleichbehandlung sicherstellen: Überprüfen und aktualisieren Sie regelmäßig die Algorithmen, um sicherzustellen, dass diese fair und diskriminierungsfrei arbeiten.
- Datenschutz gewährleisten: Implementieren Sie robuste Datenschutzmaßnahmen und überprüfen Sie diese regelmäßig, um sicherzustellen, dass alle Datenschutzanforderungen erfüllt werden.
Fazit
KI ist eine Jahrhundertchance, die Personaler:innen nutzen sollten, um vielfältige Perspektiven einzubringen und den Diskurs aktiv mitzugestalten. Der Einsatz von KI in der Personalbeschaffung bietet viele Vorteile, erfordert jedoch gleichzeitig eine sorgfältige rechtliche Betrachtung. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie alle relevanten rechtlichen Normen einhalten, um die Vorteile von KI voll ausschöpfen zu können, ohne rechtliche Risiken einzugehen.Bildcredits: © natali_mis | stock.adobe.com (Header), © Daniela Schlick (Portrait)