Schau! Der erste Eindruck zählt

Die Präsentation von Waren ist entscheidend für den Erfolg im Handel. „Waren gekonnt in Szene zu setzen hat immer auch etwas mit Verführung durch Emotion zu tun”, sagt Mag. Bettina Fibich. Sie arbeitet selbstständig im Bereich Visual Merchandising und leitet am WIFI Wien Seminare zum Thema. „Dies gelingt am besten, indem man das Produkt in eine Erzählung einbettet, in eine Inszenierung mit allen Komponenten, wie Warenauswahl, Fokus, Farben, Bilder und Licht.”

Trends aufspüren

Auch digitale Elemente halten immer mehr Einzug in die Schaufenster- und Verkaufsraumgestaltung. Mag. Fibich: „Interaktive Lösungen, die Produkte zum Leben erwecken und in das Sortiment und dessen Nutzung eintauchen lassen, stecken zwar noch in den Kinderschuhen, sind aber durchaus ein Trend, der Schule machen wird. Ein kreativer Mix aus analog und digital, aus Neuem und Altbewährtem bietet viel Spielraum für Kreativität und neue Ideen.” 

Damit eine Verkaufsfläche von Kundinnen und Kunden als ansprechend empfunden wird, ist auch ein regelmäßiger Sortimentswechsel notwendig. „Evolutionstechnisch sind wir Jäger und Sammler und freuen uns als Kundinnen und Kunden, immer wieder Neues zu entdecken”, so Mag. Fibich. Auch sollte auf eine ansprechende, trend- und jahreszeitenbezogene Gestaltung geachtet werden, denn „eine Erzählinszenierung lässt das Einkaufserlebnis erst so richtig stimmig werden”.

Einkaufserlebnisse schaffen

Die Grundlage einer gelungenen Warenpräsentation sind Übersichtlichkeit und Ordnung. Zu viele Artikel auf engem Raum können Kundinnen und Kunden überfordern. Eine übersichtliche Warengruppierung, die Höhenunterschiede und räumliche Tiefen aufweist, funktioniere immer, so Mag. Fibich. Die Einhaltung der Gestaltungsregeln, wie zum Beispiel das optische Gleichgewicht oder das Gestaltungsdreieck seien wichtig, weil dadurch der Fokus auf das Produkt gelenkt werde. Mag. Fibich: „Unsere Aufmerksamkeitsleistung ist auf Bruchteile von Sekunden ausgelegt. Das ist in der heutigen Zeit der Reizüberflutung ein wichtiger Faktor. Was nicht schnell erfasst werden kann, ist uninteressant. Wo die Augen keinen Halt finden, gehen die Füße weiter.”