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Karriere

Vertrauensvolle Beziehungen aufbauen: 13 Grundregeln!

Bei allen Veränderungen in der modernen Geschäftswelt und bei der Frage, wie Unternehmen und Führungskräfte die Zukunft meistern können, stoßen wir immer wieder auf ein Thema: Vertrauen! Die Profis Christiane Lohrmann und Gerd Schulze Weischer über 13 Leitsätze, die Ihnen dabei helfen vertrauensvolle und tragfähige Beziehungen im Business aufzubauen.

„Es dauert 20 Jahre, um einen guten Ruf aufzubauen – und fünf Minuten, um ihn zu ruinieren.“ Das ist eine der zahlreichen Lebensweisheiten des US-Investors Warren Buffet. Vertrauen aufzubauen, Vertrauen zu schenken und Vertrauen wiederherzustellen, mit Kunden, Geschäftspartnern, Investoren und vor allem bei Kollegen – ist eine der wichtigsten Führungskompetenzen unserer globalen Wirtschaft. Tatsächlich gehen laut dem World Economic Forum mehr als 40 Prozent der Marktkapitalisierung von Unternehmen auf ihre Reputation zurück. Rund 70 Prozent der Verbraucher verzichten auf Produkte, wenn ihnen die Firma unsympathisch ist, so eine Erhebung der PR Agentur Weber Shandwick. Vertrauensvolle Unternehmensführung wird in Zeiten des digitalen Wandels und der Veränderungen immer wichtiger.

Vertrauen entsteht dabei in fünf Bereichen unseres Lebens; in uns selbst als Individuum, in Beziehungen, in Organisationen, am Markt und nicht zuletzt in der Gesellschaft. Dabei geht es immer darum, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen, ob zu sich selbst, zu Vorgesetzten, zu Kollegen, zu Kunden oder Stakeholdern insgesamt. Der amerikanische Bestsellerautor Stephen M. R. Covey hat für die Leadership-Beratung Franklin- Covey 13 entscheidende Regeln identifiziert, die Vertrauen aufbauen und Beziehungen intensivieren. Sie sind deshalb so wirkungsvoll, weil sie auf Prinzipien für vertrauensvolle Beziehungen basieren und universell einsetzbar sind.

Vertrauensregel 1: Ehrlich sein

Seien Sie ehrlich. Sagen Sie die Wahrheit. Lassen Sie die anderen wissen, wo Sie stehen. Drücken Sie sich klar aus und nennen Sie die Dinge beim Namen. Verzerren Sie keine Fakten. Erzählen Sie keine Halbwahrheiten. Achten Sie darauf, Missverständnisse zu vermeiden. Hinterlassen Sie keinen falschen Eindruck.

Vertrauensregel 2: Respekt zeigen

Nehmen Sie andere wirklich wichtig – und zeigen Sie ihnen das auch. Respektieren Sie die Würde jedes Einzelnen. Behandeln Sie alle mit Respekt, auch diejenigen, die nichts für Sie tun können. Denken Sie daran, dass gerade Kleinigkeiten einen großen Vertrauensbonus schaffen. Täuschen Sie keine Fürsorge vor.

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Vertrauensregel 3: Transparenz schaffen

Sagen Sie die Wahrheit, und zwar so, dass die Leute sie nachvollziehen und überprüfen können. Seien Sie ehrlich und authentisch – lieber zu offen als nicht offen genug. Handeln Sie nach dem Prinzip „Was Sie sehen, ist, was Sie bekommen“. Haben Sie keine geheimen Absichten. Halten Sie keine Informationen zurück.

Vertrauensregel 4: Fehler wiedergutmachen

Entschuldigen Sie sich umgehend, wenn Sie im Unrecht sind. Machen Sie Ihre Fehler wieder gut, wann immer es möglich ist. Zeigen Sie persönliche Bescheidenheit. Vertuschen Sie nichts. Lassen Sie nicht zu, dass Ihr Stolz Sie daran hindert, das Richtige zu tun.

Vertrauensregel 5: Loyal sein

Seien Sie großzügig mit Lob. Erkennen Sie die Leistungen aller an. Reden Sie immer so über andere, als wären sie anwesend. Treten Sie für diejenigen ein, die abwesend sind und sich nicht verteidigen können. Und geben Sie nichts weiter, was Ihnen anvertraut wurde.

Vertrauensregel 6: Ergebnisse liefern

Sorgen Sie für gute Ergebnisse. Zeigen Sie Engagement. Tun Sie das, was man von Ihnen erwartet. Halten Sie den Zeitplan und das Budget ein. Versprechen Sie nichts, was Sie nicht einhalten können. Und suchen Sie keine Ausreden, um die angekündigten Ergebnisse dann doch nicht liefern zu müssen.

Vertrauensregel 7: Sich verbessern

Verbessern Sie sich kontinuierlich. Arbeiten Sie an sich und Ihren Fähigkeiten. Lernen Sie. Entwickeln Sie Feedbacksysteme. Richten Sie Ihr Handeln nach dem Feedback aus, das Sie bekommen. Bedanken Sie sich bei anderen für ihr Feedback. Und gehen Sie nie davon aus, dass das Wissen und die Fertigkeiten von heute für die Herausforderungen von morgen ausreichen werden.

Vertrauensregel 8: Sich der Realität stellen

Befassen Sie sich direkt mit schwierigen Dingen. Sprechen Sie alles an, was bisher nicht gesagt wurde. Übernehmen Sie bei den Gesprächen mutig die Führung. Drücken Sie sich nicht davor, die wahren Probleme anzugehen. Stecken Sie den Kopf nicht in den Sand.

Vertrauensregel 9: Erwartungen klären

Sprechen Sie immer offen über Erwartungen. Verhandeln Sie noch einmal darüber, falls es nötig und möglich ist. Missachten Sie keine Erwartungen. Gehen Sie nicht einfach davon aus, dass allen die Erwartungen klar sind.

Vertrauensregel 10: Verantwortung übernehmen

Tragen Sie selbst Verantwortung und nehmen Sie auch andere in die Pflicht. Stehen Sie zu Ihrer Verantwortung für die Ergebnisse. Klären Sie, wie Sie sich über Ihre eigenen Leistungen und über die Leistungen der anderen verständigen wollen. Drücken Sie sich nicht vor Ihrer Verantwortung: Wenn etwas schiefgeht, dann schieben Sie die Schuld nicht einfach anderen in die Schuhe.

Vertrauensregel 11: Erst zuhören

Hören Sie immer erst zu, bevor Sie sprechen. Finden Sie heraus, was dem anderen besonders wichtig ist. Glauben Sie nicht einfach, dass Sie das bereits wissen. Streben Sie aufrichtig nach Verständnis. Fragen Sie, was er sich wünscht und worüber er sich Sorgen macht. Geben Sie nicht vor zuzuhören, sondern hören Sie auch mit den Augen und dem Herzen zu.

Vertrauensregel 12: Versprechen halten

Sagen Sie, was Sie tun wollen, und machen Sie es dann auch. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie anderen ein Versprechen geben. Achten Sie darauf, dass Ihre Versprechen realistisch und sinnvoll sind. Betrachten Sie es als Ehrensache, Ihre Versprechen zu halten. Begehen Sie keine Vertrauensbrüche. Versuchen Sie nicht, sich herauszureden, wenn Sie eine Verpflichtung nicht einhalten können. Und bei all dem – vermeiden Sie Unverbindlichkeit.

Vertrauensregel 13: Anderen Vertrauen schenken

Denken Sie daran, wie wichtig es ist, anderen zu vertrauen. Schenken Sie Ihr Vertrauen denjenigen, die es verdienen. Lernen Sie, wie man sein Vertrauen je nach Situation, Risiko und Glaubwürdigkeit der Beteiligten angemessen ausdehnt. Seien Sie grundsätzlich immer bereit, anderen zu vertrauen. Vermeiden Sie es, „falsches“ Vertrauen zu schenken, um dann doch wieder im Detail zu kontrollieren.

 

Christiane Lohrmann, MBA ist Senior Marketing Manager von FranklinCovey für Deutschland, Österreich und Schweiz. Gerd Schulze Weischer, MSc ist Practice Leader bei Franklin- Covey DACH für den Bereich Leadership. Das FranklinCovey Leadership Institut berät rund um die Entwicklung von Unternehmens- und Führungskultur. Als international aufgestellte
Beratung hat FranklinCovey mehrjährige Erfahrung im Blended Learning zur Verstärkung von Lernprozessen online.

Bildcredits: (c) OtmarW/Shutterstock.com (Cover); (c) Africa Studio/Shutterstock.com

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