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Wer seinen Puls regelmäßig in die Höhe treibt, gewinnt nicht nur an Lebensqualität, sondern lebt auch länger. Das permanent neue Angebot von Trendsportarten kann kurzfristig motivieren, mehr Sport zu treiben, ist aber nicht immer für jeden geeignet. Warum ausgebildete Trainer/-innen ein wichtiges Sicherheitsnetz für Sportler/-innen sind.
Wer sich bewegen will, kann Walken, Radfahren oder Sonnengrüße absolvieren. Oder macht es ganz anders: Springt über brennende Balken, übt sich im Speerwurf und kriecht unter einem Stacheldraht durch. So läuft das zumindest beim Spartan-Lauf. Diese nicht zufällig an die Spartaner-Krieger erinnernde Sportart ist derzeit stark im Trend. Auch Bouldern, das Klettern ohne Seil in Absprunghöhe, boomt. Doch es muss nicht immer so abenteuerlich sein. Kniebeugen oder Liegestütz tun es genauso. Bewegung ist gesund. Deshalb empfiehlt auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Erwachsenen mindestens ein zweieinhalb Stunden langes Ausdauertraining und zwei Mal pro Woche ein Krafttraining, damit die Muskeln gestärkt werden. Doch was ist zu tun, wenn man unsportlich ist?
Jede/-r kann sich bewegen
„Leider verwechseln viele die Bedeutung von Bewegung für unsere Gesundheit mit sportlicher Leistungsfähigkeit. Die Basis für Sport bildet ein gesunder und funktioneller Körper und dieser ist nur selten durch leistungsorientiertes Sporttreiben zu erreichen”, sagt Wolfgang Ritschel-Roschitz. Er ist Lehrgangsleiter und Trainer im Bereich Bewegung bzw. Fitnessausbildungen am WIFI Wien. Spartan-Lauf oder Bouldern sind nichts für Menschen, die gewohnt sind, auf der Couch zu liegen. Ritschel-Roschitz: „Für diese Sportarten benötigt es eine sehr gute und ausgewogene Kondition, die durch individuell abgestimmtes Training erreicht werden kann.“ Sich zu bewegen, ist nicht alles, es geht auch darum, die Übungen korrekt auszuführen. Dabei setzen immer mehr Sportinteressierte auf die professionelle Hilfe eines/-r Trainers/-in.
Die richtige Sportart
Ein Fehler, den vor allem Anfänger/-innen oft machen: Sie trainieren sofort mit voller Kraft voraus. Dabei sei Überforderung der Hauptgrund dafür, dass viele ihre sportlichen Aktivitäten wieder abbrechen, weiß Sport-Experte Ritschel-Roschitz. Sein Rat: mit niedriger Intensität beginnen, wobei Tempo, Schwierigkeitsgrad und Dauer immer individuell angepasst werden müssen. Und wie findet jede/-r den richtigen Sport für sich? „Bei der Wahl der Sportart fällt die Entscheidung meist zugunsten der eigenen Stärken aus, was den Nebeneffekt hat, dass die konditionellen Defizite selten ausgemerzt werden”, sagt Ritschel-Roschitz. Deshalb empfiehlt er, verschiedenste Bewegungsprogramme zu starten, welche sowohl die Motivation zum Bewegen als auch ein Defizittraining beinhalten. „Diese Programme sind sehr individuell und sollten unter Anleitung von erfahrenen Trainerinnen und Trainern begonnen werden.”
Gesunder Lifestyle, gesunde Ernährung
Zu einem gesunden Lifestyle gehört neben der Bewegung auch die richtige Ernährung. Sport hat hier einen wunderbaren Nebeneffekt. „Wer sich viel und gut bewegt, sorgt dafür, dass der Körper regelrecht nach gesunden Nahrungsmitteln verlangt, was sich auch positiv auf Körper und Geist auswirkt”, so Ritschel-Roschitz. „Genügend Flüssigkeitsaufnahme und eine ausreichende Menge an Vitaminen bilden die Basis. Danach ist es nur nötig, auf den richtigen Verteilungsschlüssel der Nährstoffe zu achten. Gelingt einem dies, wird man mit den richtigen Mengen satt.” Jetzt gilt es nur noch, sich allein oder in der Gruppe auf den Weg zu machen, am besten noch draußen in der Natur – übrigens auch ein Sporttrend, der wieder im Kommen ist.
Fitnesstrainer/-innen als Sicherheitsnetz
Ein weiterer Trend ist: Immer mehr Menschen verstehen, dass ein Trainingsplan und die richtige Anleitung für mehr Bewegung im Alltag das A und O sind, um dranzubleiben. Spätestens hier kommen ausgebildete Fitness-Coaches ins Spiel. Sie sind nicht nur diejenigen, die bei der Motivation helfen, die Bewegungsabläufe zeigen, sondern auch das letzte Sicherheitsnetz, wenn es darum geht, den Körper korrekt zu bewegen. Denn was hilft es, mehr Kraft in den Armen zu haben und einen Sixpack, wenn die Knie Schaden nehmen, weil eine Übung falsch ausgeführt wurde. Das korrigierende Auge der Trainer/-innen und ihre Erklärungen sind vor allem für Anfänger/-innen essenziell, um Spaß am Sport zu entwickeln und dranzubleiben.
5 Tipps vom Fitnessprofi, die Sie im Sommer leicht an der frischen Luft umsetzen können:
- Jeden Tag einmal den Körper ganz strecken und dann alle Muskeln einmal bewusst anspannen.
- Spazieren oder locker laufen über einen Zeitraum von ca. 20 – 30 Minuten.
- Wege mit dem Fahrrad oder zu Fuß statt mit dem Auto oder den Öffis zurücklegen.
- Treppensteigen anstatt Rolltreppen oder den Lift wählen.
- Besprechungen oder Treffen bei einem Spaziergang durchführen …
Wolfgang Ritschel-Roschitz ist Lehrgangsleiter und Trainer im Bereich Bewegung bzw. Fitnessausbildungen am WIFI Wien. Er arbeitet als Projektleiter im Bereich der betrieblichen Gesundheitsvorsorge.
Bildcredits: © nd3000/Shutterstock.com (Cover)