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Der Beruf des/der Landschaftsgärtners/-in ist beliebt, die Arbeit mit der Natur im Freien gefragt. Auch der Bedarf ist da: Die tristen Fassaden von Gebäuden sollen begrünt und Straßenzüge mit Pflanzen verschönert werden – alle wollen mehr Natur in der Stadt.
„Willst du ein Leben lang glücklich sein, dann leg einen Garten an“, heißt es in einem Sprichwort. Ein gutes Argument, um den Beruf des/der Landschaftsgärtners/-in zu ergreifen. Denn das Anlegen von Gärten gehört zu dieser belebenden Arbeit. Ob Begrünung öffentlicher Flächen oder private Gartengestaltung: Wo Landschaftsgärtner/-innen waren, ist Neues entstanden und man kann der Natur beim Wachsen zusehen.
Die Liebe zur Natur
Wer sich für das Berufsbild des/der Landschaftsgärtners/-in interessiert, hat gute Chancen und Perspektiven. „Landschaftsgärtner/-innen werden immer gesucht, vor allem im Frühjahr“, sagt Ing. Ludwig Lorbeer. Er ist Lehrgangsleiter am WIFI Wien für Ausbildungen im Bereich Landschaftsgärtnerei und Floristik. „Wenn jemand gut ist und praktische Erfahrung hat, bekommt er relativ schnell einen Job.“ Generell gebe es sehr viel zu tun, nicht nur in der Stadt, sondern auch am Land – wo vor allem die Gartengestaltung sehr gefragt sei.
Vom Spielplatz bis zur Dachterrasse
Doch wie gelingt die Ausbildung zum/zur Gärtner/-in am besten? Die Grundvoraussetzung für einen guten Start beschreibt Ing. Ludwig Lorbeer so: „Die Liebe zur Natur, im Speziellen zu Pflanzen.“ Mitzubringen sei natürlich die Beherrschung der Grundrechenarten, Lesen, Schreiben, räumliche Vorstellungskraft und Kreativität. Auch handwerkliches Geschick gehört dazu sowie die Fähigkeit, anzupacken und im Team zu arbeiten. Das zeigt das Portfolio des Berufs, der auch Spezialisierungen möglich macht. Lorbeer: „Die Beschäftigungsvielfalt geht vom Neu- und Umgestalten von Flächen über die Pflege von Gärten, Sträuchern und Grünanlagen bis hin zum Bau von Wegen, Steinmauern, Schwimmteichen und zur Dach- oder Gebäudebegrünung.“ Denn das Berufsbild hat sich in den vergangenen Jahren stark erweitert.
Sicherheitsschuhe statt Strohhut
Der Umgang mit unterschiedlichen Materialien wie Stein und Holz sowie deren Verarbeitung, die Fähigkeit zu Maßarbeit, aber auch die Fähigkeit, Maschinen bedienen zu können, sind ebenso gefragt. Den/Die Landschaftsgärtner/-in erkennt man bei der Arbeit nämlich nicht an Scheibtruhe, Gummistiefeln und Strohhut, sondern an Sicherheitsschuhen, Maßband und eventuell sogar Kletterausrüstung, um aufs Dach eines Gebäudes zu steigen, wo die Begrünung der Pflege bedarf. „Dazu kommen viele betriebsrelevante Tätigkeiten, die am Computer ausgeführt werden, Material- und Pflanzenlisten, Bestellungen, Angebote und Rechnungen schreiben sowie Personalführung und Gestaltungspläne“, ergänzt Ing. Lorbeer.
Arbeit mit Frische, Entwicklung und Leben
Ansonsten ist man bei der Arbeit Kälte, Wind und Sonne ausgesetzt und vom Wetter abhängig. Lorbeer: „Bei Regen wird die Arbeit abgebrochen, auch bei Frost kann nicht gearbeitet werden.“ Um noch ein Klischee zu widerlegen: „In den seltensten Fällen muss Erde mit der Hand angegriffen werden“, sagt Lorbeer, „dafür hat der/die Gärtner/-in Werkzeuge.” Dennoch ist der Beruf alles andere als technisch: „Es geht um das Arbeiten mit lebenden Materialien“, so Lorbeer, „um das Arbeiten in der Natur, an der frischen Luft, wo man seine Kreativität ausleben kann und die Veränderungen der Vegetation hautnah erlebt.“ Was es dazu braucht, ist dann etwa auch die Fähigkeit, nach Plan des/der Garten-Architekten/-in zu arbeiten und zu koordinieren.
Der Ausbildungsweg
Neben dem klassischen Weg zum/zur Landschaftsgärtner/-in über die Lehre geht es also auch anders. Auch der „Bundesverband der Österreichischen Gärtner“ schreibt auf seiner Homepage: „Wer die richtige Motivation und ehrliches Interesse am Gärtnerberuf mitbringt, der kann seinen Traum auch über den 2. Bildungsweg verwirklichen.“ Der allgemeine Trend, mehr Nähe zur Natur zu suchen, und die Vielseitigkeit, die der Beruf Landschaftsgärtner/-in bringt, sorgen für Interesse: „Die Teilnehmer/-innen kommen aus unterschiedlichen Bereichen“, sagt Ing. Lorbeer. Für sie sei es auch wesentlich, sich möglichst viel Praxis anzueignen. Wer seine Meisterprüfung jedoch ablege, ohne genug davon zu haben, könne dennoch Fuß fassen. „Dann sollte man sich gleich selbstständig machen und sich Mitarbeiter/-innen mit Erfahrung suchen. Nur theoretisches Wissen alleine ist zu wenig.“ Wer bereits einschlägige Praxis in einer Gartengestaltungsfirma sammeln konnte, kann zur außerordentlichen Lehrabschlussprüfung antreten und so den Berufsabschluss Landschaftsgärtner/-in nachholen. Das geht auch berufsbegleitend.
Spät berufen und genauso passioniert
„Es gibt immer einen ganz individuellen Weg, um den Traumberuf Gärtner/-in erlernen zu können“, so der Bundesverband der Österreichischen Gärtner. Das Grundgehalt zu Beginn (ohne Zulagen und Überzahlung) liegt bei 2.000 € brutto. Wer sich mit seinem grünen Daumen selbstständig machen möchte, hat die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start als Meister/-in seines/ihres Fachs – mit der Meisterprüfung.
Ing. Ludwig Lorbeer ist Gärtnermeister und Lehrgangsleiter im WIFI Wien für sämtliche Vorbereitungskurse auf die Lehrabschluss- und Meisterprüfung für Gärtner/-innen.
Bildcredits: (c) Antonina Potapenko/Shutterstock.com