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Lernen & Leben

Lerntipp des Monats

Petra Handle, MSc verrät heute in unserem Lerntipp des Monats wie es sich mit Multitasking verhält und mit welcher Übung es gelingt, Teilnehmer/-innen auf das Thema neugierig zu machen. Im Rahmen dieser Serie können Sie sich auf dem WIFI Blog regelmäßig Tipps von unseren Profis abholen und unsere Trainerinnen und Trainer näher kennenlernen.

Was war Ihre wichtigste Erkenntnis zum Thema Lernen in den vergangenen Jahren?

Viele Teilnehmer/-innen betonen die Fähigkeit des Multitaskings beim Thema „Selbstmanagement“. Dies ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen jedoch nicht möglich. In diesem Zusammenhang können viele Studien bemüht werden, wie z.B. die der Universität Utah. Um sich gut zu organisieren und im Arbeitsalltag dennoch „multitaskingfähig“ zu sein, braucht es spezielle Arbeitshilfen, zu deren Erstellung zuerst Zeit investiert werden muss, um danach Zeit zu sparen und Aufgaben nahezu „gleichzeitig“ abzuwickeln. Wenn die Teilnehmer/-innen das erfahren, empfinden sie das natürlich nicht gerade als gute Nachricht. Daher nutze ich verschiedene Schritte und Übungen, um sie erleben, erkennen und erspüren zu lassen, dass sich die Investition von Zeit lohnt.

Was bedeutet LENA für Sie? Wie setzen Sie das in Ihren Trainings ein und um?

Mir ist es wichtig, dass die Teilnehmer/-innen dieses „lebendig“, wofür LENA ja unter anderem steht, selbst erleben: Ich nutze gerne entweder die Übung „Satellitenbahn“ oder das Jonglieren von Ballons. Beide Übungen sind auf eine erfrischende Weise sehr lehrreich und kommen gut bei den Teilnehmer/-innen an. In der Reflexion kommentieren die Teilnehmer/-innen dann selbst, dass es ab einer gewissen Belastungsebene nicht mehr möglich ist, die Aufgabe zu bewältigen. Durch dieses persönliche Nachvollziehen der Studie, die ich dann direkt nach der Reflexion erläutere, wird das gerade Erfahrene sofort gefestigt und der Inhalt wird lebendig.

Was ist Ihr persönlicher Lieblings-Lerntipp bzw. Ihre persönliche Lieblings-Übung?

Eine meiner Lieblings-Übungen im Training ist das Jonglieren von Ballons:

  1. Die Gruppe bildet einen Kreis und fasst sich an den Händen. Es gibt zwei Spielregeln: 1) Ein eingeworfener Ballon soll in Bewegung bleiben, nicht auf den Boden oder außerhalb des Kreises herunterfallen und weiters darf die Gruppe die Hände nicht loslassen, denn dann stoppt die Zeit und sie müssten von vorne anfangen. 2) Keiner darf mit dem Fuß den Ball aufkicken, um Verletzungen zu vermeiden.
  2. Je länger die Gruppe den Ballon (oder mehrere) jonglieren kann, desto besser.
  3. Der Trainer wirft einen Ballon ein und lässt die Stoppuhr laufen. Nach ca. 30 Sekunden wirft er einen zweiten Ballon ein und kommentiert, wie gut die Gruppe ist (ihr habt schon eine Minute fehlerfrei jongliert), unmerklich bereitet er jedoch einen dritten Ballon vor und lässt den ohne Ankündigung in die Gruppe einfließen. Zwar ist die Gruppe bemüht alle Ballone im Spiel zu behalten, irgendwann geht es (je nach Gruppengröße) jedoch nicht mehr. Oft sind zwei, drei Durchgänge davon nötig, bis die Gruppe selbst erfasst, dass nach dem zweiten, dritten Ballon nicht mehr alles gleichzeitig geht.
  4. Es wird reflektiert, ob es (un)möglich ist und auch das Warum.
  5. Nach der Reflexion erkennen die Teilnehmer/-innen, was Multitasking tut und sind neugierig auf das Lösungsangebot, das sie im Anschluss erhalten.

(c) diefotografen
Petra Handle, MSc blickt auf zehn Jahre Erfahrung im Assistenzbereich zurück. Seit 2001 ist sie Wirtschaftstrainerin und Unternehmensberaterin und hat sich auf Bürooptimierungen spezialisiert. Sie trainiert österreichweit an namhaften Instituten, aber auch firmenintern und hat bisher drei Fachbücher publiziert. Ihre Themenpalette reicht von A wie Ablage bis Z wie Zeitmanagement. Die Tirolerin rüttelt mit ihrer unkonventionellen und bildhaften Sprache in Seminaren wach und lädt mit praktischen Tipps zur sofortigen Handlung bzw. Umsetzung am „Tatort“ Schreibtisch ein.

Bildcredits: (c) Shutterstock.com 

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