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Heute verrät Sigrun Frohner im Rahmen des Lerntipps des Monats wie sie LENA in ihren Trainings einsetzt und warum sich ein Brain-Writing auch als Lernkontrolle eignet. Im Rahmen dieser Serie können Sie sich auf dem WIFI Blog regelmäßig Tipps von unseren Profis abholen und unsere Trainerinnen und Trainer näher kennenlernen.
Was war Ihre interessanteste Erkenntnis zum Thema Lernen in den vergangenen Jahren?
Man ist nie zu alt zum Lernen. Jüngere Menschen sind in der Lage, schnell viele Informationen zu verarbeiten. Man nennt das „fluide“ Intelligenz. Ältere Menschen profitieren von der Fähigkeit, vorhandene Fertigkeiten und Wissen einzusetzen („kristalline“ Intelligenz). Dabei hilft ihnen auch ihre Lebenserfahrung. Die kristalline Intelligenz wächst im Laufe des Lebens, die fluide nimmt dagegen langsam ab. Im Alter von etwa 50 Jahren sind die meisten Menschen auf dem Höhepunkt ihrer intellektuellen Fähigkeiten.
Interessant ist dabei auch der Aspekt des altersgerechten Lernens: Je nach Alter und Lebenserfahrung variieren auch die unterschiedlichen Formen der Didaktik.
Was bedeutet LENA für Sie? Wie setzen Sie das in Ihren Trainings um?
Lernen soll eine Bereicherung sein und darf Spaß machen. Ganz besonders, wenn der Lerninhalt viel Theorie enthält. In meinen Schreibseminaren zum Beispiel mache ich immer wieder zwischendurch kreative Übungen, um „in Schwung zu kommen“. Das können Schreibmeditationsübungen sein, Kreativtechniken wie Anagramme bilden oder aus zufällig ausgesuchten Wörtern einen Text schreiben. Das regt die Kreativität an und hilft außerdem, den Wortschatz zu erweitern. Für die meisten ist das eine willkommene Abwechslung. Außerdem wird vielen dadurch erst bewusst, wie viel kreatives Potenzial in ihnen steckt.
Was ist Ihr persönlicher Lieblings-Lerntipp bzw. Ihre persönliche Lieblings-Übung?
Manchmal werde ich gefragt, ob man für Schreibseminare nicht einen PC benötigt. Das möchte ich schon allein deshalb nicht, weil so keine Kreativität aufkommen kann. Der eigentliche Grund ist aber, dass Schreiben mit der Hand die rechte Gehirnhälfte aktiviert – und das bewirkt, dass Ideen, Erinnerungen usw. die im Unterbewusstsein gespeichert sind, wieder abrufbar werden. So entstehen neue Ideen, Konzepte und oft sogar ein einfallsreicher Text.
Eine meiner Lieblings-Übungen ist das Brain-Writing: Das ist eigentlich eine Methode zur Ideenfindung, sie eignet sich aber auch gut als Lernkontrolle. Alle Teilnehmer/-innen bekommen ein Moderationskärtchen, auf dem ein Begriff steht, der während des Seminars erarbeitet wurde. Jede/-r schreibt in Schlagworten so viel auf das Kärtchen, wie ihm/ihr dazu einfällt und gibt es nach einer Minute dem/der Nächsten. Das wird dann immer ergänzt und weitergegeben, sodass zum Schluss meist beide Seiten des Kärtchens voll beschrieben sind. Der Vorteil dieser Kreativitätstechnik: Man kann zu bestehenden Informationen etwas dazu schreiben und weiterentwickeln – das ist viel erfolgreicher als zum Beispiel reines Abfragen. Und man merkt es sich viel besser.
Bildcredits: (c) Shutterstock.com,