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Der Arbeit Sinn geben, die Welt ein bisschen besser machen. Vor allem die junge Generation lebt das. Ein Job, der nur Geld bringt, ist vielen zu wenig. Eine Möglichkeit, beides zu vereinen: Green Jobs. Dabei tut man nicht nur sich und der Umwelt etwas Gutes. Man kann auch vom stetigen Wachstum in diesem Sektor profitieren.
Brennender Regenwald, schmelzende Gletscher oder riesige Müllinseln, die durch den Pazifik treiben – Bilder, denen mittlerweile wahrscheinlich jeder schon in den Medien begegnet ist. Das Bewusstsein für unser Ökosystem und dessen Schieflage haben diese bestimmt erhöht. Ein Bewusstsein, das sich aber keineswegs nur in den Köpfen abspielt. Nicht nur die Fridays-for-Future-Bewegung belegt, dass die Bereitschaft, aktiv etwas beizutragen, gestiegen ist. Auch die seit Jahren stetige Zunahme an Green Jobs sowie steigender Umsatz im Bereich der Umweltwirtschaft zeigen: Vom Wunsch zur Realität ist es nicht weit.
Wachsender Sektor Umweltwirtschaft
Laut Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus waren im Jahr 2015 bereits 183.378 Beschäftigte in der Umweltwirtschaft tätig. Fast jeder 20. Job in Österreich ist demnach ein Green Job – also ein Job, der direkt oder indirekt einen Beitrag zum Umweltschutz leistet. Während die Beschäftigung in der Gesamtwirtschaft zwischen 2008 und 2015 um nur 3,9 % zunahm, stieg sie in der Umweltwirtschaft mit 9,4 % um mehr als das Doppelte.
Auch umsatztechnisch bewegt sich hier einiges: Daten der Statistik Austria weisen zwischen 2008 und 2017 ein Umsatzplus von 15,5 % für diesen Bereich aus. Ein Trend, der sich auch EU-weit beobachten lässt: Sowohl Beschäftigung als auch Wertschöpfung wuchsen laut Eurostat zwischen 2000 und 2016 in der Umweltwirtschaft deutlich schneller als in der Gesamtwirtschaft. Zahlen, die zeigen: Hier wächst nicht nur ein Markt. Es tun sich auch Chancen auf für jene, die sich für einen Beruf in diesem Bereich entscheiden.
Zukunftsjob Umweltmanagement
Wer beruflich etwas für die Umwelt tun möchte, hat viele Möglichkeiten. Ein Beispiel für einen Green Job ist der des/der Umweltmanagementbeauftragten. Dieser/Diese ist für die betrieblichen und behördlichen Umweltbelange eines Unternehmens zuständig. Die Tätigkeit auf konkrete Aufgaben herunterzubrechen, ist gar nicht so einfach. DI Stephan Kunz, Unternehmensberater und Trainer in der Ausbildung zum/zur Umweltmanagementbeauftragten: „Das Berufsfeld ist sehr vielseitig und die Aufgaben, Befugnisse und Verantwortlichkeiten sind in jedem Unternehmen inhaltlich unterschiedlich. Dies fängt bei der Implementierung des Systems an und geht von der Erstellung umweltbezogener Kennzahlen, eines Umweltprogramms und diverser Umweltziele bis zur Erstellung eines Rechtsregisters – stets in enger Verbindung mit der obersten und der operativen Ebene eines Unternehmens. Abhängig von der jeweiligen Unternehmensbranche, sei es ein Produktionsunternehmen, ein Vertriebsunternehmen oder ein Dienstleistungsunternehmen, hat der/die Umweltmanagementbeauftragte jeweils andere Themen zu behandeln und zu berücksichtigen.“
Nachhaltig lernen
So vielseitig die Tätigkeit als Umweltmanagementbeauftragte/-r sein kann, so verschieden sind auch die Kenntnisse, die man mitbringen muss. „Je nach Vorwissen ist zusätzliches technisches, organisatorisches, rechtliches Know-how oder Systemverständnis nötig, beispielsweise für die Umsetzung nach den Vorgaben der ISO 14001.“ Zudem ist es wichtig, bereits erlangtes Wissen up to date zu halten: „Anforderungen an Organisationen ändern sich. Damit ändern sich auch die Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem. Um ein erfolgreiches und sich laufend verbesserndes System aufzubauen, ist Weiterbildung unabdingbar“, weiß Kunz. Eine Möglichkeit, entsprechendes Wissen zu erlangen, ist die Ausbildung zum Umweltmanagementbeauftragten am WIFI Wien. Drei Module bereiten darauf vor, ein prozessorientiertes Umweltmanagementsystem im Unternehmen aufzubauen und zu managen.
Die fachlichen Skills kann man lernen. Welche persönlichen Skills sollte man außerdem für diese Tätigkeit mitbringen? Stephan Kunz: „Ein erfolgreiches Umweltmanagement kann nur durch Teamarbeit erreicht werden. Der/Die Umweltmanagementbeauftragte braucht vor allem Überzeugungskraft, Teamgeist und Selbstbewusstsein, um das System voranzutreiben.“
DI Stephan Kunz ist Berater bei der procon Unternehmensberatung mit den Schwerpunkten Prozess-, Energie- und Umweltmanagement sowie Trainer in der Ausbildung zum/zur Umweltmanagementbeauftragten.
Bildcredits: © lovelyday12-stock.adobe.com