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Nicht selten hängt der Erfolg von Meetings auch vom Moderator/von der Moderatorin ab. Wie Sie in langweiligen Besprechungen anregende Diskussionen entfachen und welche Moderationstechniken Führungskräfte kennen sollten, verrät Angela Pengl-Böhm im Interview.
Frau Pengl-Böhm, wann genau braucht es einen Moderator/eine Moderatorin?Ein Moderator/Eine Moderatorin ist immer dann erforderlich, wenn ein Gespräch zwischen Menschen mehr sein soll als bloße Unterhaltung. Wenn man den Moderator/die Moderatorin als LenkerIn versteht, der/die das Ziel vor Augen hat, dann ist der Moderator/die Moderatorin die Person, die mit dem Kompass vorangeht. Er/Sie ist für die Orientierung zuständig.
Also das Lenken und Steuern von Gesprächen, um ein bestimmtes Ziel im Meeting zu erreichen?Genau, ein guter Moderator/eine gute Moderatorin in einer Besprechung oder einem Workshop lenkt die TeilnehmerInnen zielorientiert. Ich vergleiche den Moderator/die Moderatorin gerne mit einem Gastgeber/einer Gastgeberin: Er/Sie kümmert sich um das Wohl der Gäste und sorgt dafür, dass alle mit einem zufriedenen Lächeln nach Hause gehen.
Das kann ziemlich anstrengend sein …Ja, deshalb ist auch die Vorbereitung das Um und Auf einer guten Moderation.
Wie bereitet man sich als ModeratorIn richtig vor?Als Erstes müssen die Erwartungen geklärt werden. Dann braucht es eine klare Zielformulierung, also was genau erreicht werden soll. Als ModeratorIn muss ich auch wissen, wer die TeilnehmerInnen der Veranstaltung sind und welche individuellen Erwartungen sie an das Thema haben. Neben der inhaltlichen Vorbereitung folgt für mich dann auch noch eine strukturelle Vorbereitung: Mit welchen Moderationsmethoden komme ich zum Ziel, wie lege ich das Programm an, welche Strukturen und Moderationsmethoden braucht es? In der Vorbereitung ist auch wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, welche Störungen auftreten könnten.
Welche Verhaltensregeln gelten für ModeratorInnen während des Meetings? Gibt es bestimmte Grundregeln?Ein Moderator/Eine Moderatorin sollte meines Erachtens einen wertschätzenden Umgang mit Menschen pflegen. Er/Sie muss darauf achten, dass pünktlich begonnen und der Zeitrahmen eingehalten wird. Zudem muss er/sie ein positives Arbeitsklima und eine angenehme Gesprächssituation für alle TeilnehmerInnen schaffen. In schwierigen Diskussionen, bei Angriffen oder Konflikten muss der Moderator/die Moderatorin die Situation deeskalieren und Kompromisse finden.
Welche wichtigen Moderationstechniken sollten Führungskräfte kennen und anwenden können?Dazu zählen die gängigen Methoden der Themenbearbeitung, wie zum Beispiel Einpunktabfrage, Kärtchenabfrage, Mindmapping. Natürlich gehören auch diverse Fragetechniken und Visualisierungen auf Flipchart oder Whiteboard zum Repertoire. Zudem sollte eine Führungskraft natürlich auch gutes Feedback geben können und wissen, wie man herausfordernde Situationen meistert.
Welchen Tipp können Sie für langweilige Besprechungen geben?Wenn man merkt, dass sich die TeilnehmerInnen langweilen oder sich nicht einbringen wollen, dann braucht es die richtigen Interventionen, die zu Aktivität und Interaktion anregen. Der Moderator/Die Moderatorin hat das Ruder in der Hand und er/sie kann die richtigen Segel setzen.
Und wie kann man in so einem Meeting eine anregende Diskussion entfachen?Dazu gibt es verschiedene Methoden, Interventionen und Fragetechniken. So könnte man eine völlig überraschende Frage stellen, wie zum Beispiel „Wenn Sie einen Zauberstab hätten, was genau würden Sie …?” Auf diese Frage hin sollte jeder Teilnehmer/jede Teilnehmerin einen zum Thema passenden Punkt herausarbeiten. Die Ideen werden gesammelt, bewertet und dann anschließend diskutiert. So etwas kann schon ordentlichen Schwung in ein langweiliges Meeting bringen. Manchmal hilft aber auch eine bewusste Pause als Zäsur und danach wird wieder mit Energie gestartet, indem man die TeilnehmerInnen kurz aktiv werden lässt, beispielsweise mit einem Moderationsball, den man sich gegenseitig zuwirft.
Bildcredits: © NBACREATIVITY – stock.adobe.com (Titel)