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Große Freude trotz kleiner Hochzeit

Die Covid-19 Pandemie hat im Vorjahr vielen Heiratswilligen einen Strich durch die geplante Traumhochzeit gemacht. Nicht wenige Paare dürften Ihre Hochzeit daher auch verschoben haben – in Österreich fanden 2020 laut vorläufigen Zahlen der Statistik Austria im Vergleich zu 2019 um 14,2 Prozent weniger Hochzeiten statt, in Wien sogar um 23,6 Prozent weniger. Doch auch 2021 ist die Planungssituation für Hochzeitspaare nicht einfacher geworden. Umdenken ist angesagt. Statt der großen Hochzeit vielleicht doch nur im engsten Rahmen heiraten? Und wie eng ist das? Die große Feier nachholen? Was bei Hochzeiten derzeit erlaubt ist und ob und mit welchem Zeithorizont man eine größere Hochzeit planen kann, haben wir Hochzeitsplanerin Stephanie Mischak gefragt.

Was ist derzeit bei Hochzeiten erlaubt?

Bei einer standesamtlichen Hochzeit dürfen derzeit nur der Standesbeamte und drei weitere Personen dabei sein – also das Brautpaar und eine weitere Person. Meist ist das ein Fotograf. Trauzeugen sind ja nicht mehr vorgeschrieben, man aber kann natürlich einen Trauzeugen mitnehmen, der dann vielleicht auch fotografiert. Alles Weitere und sonst Übliche ist derzeit nicht möglich – auch nicht für Hochzeiten im engsten Rahmen. Es gibt keine offenen Gastro-Betriebe, Hotels sind ebenfalls zu usw.

Trotzdem wollen viele Paare heiraten und nicht länger warten – gibt es trotz der aktuellen Vorschriften einen Gestaltungsspielraum für den Hochzeitstag?

Natürlich kann man den Tag trotzdem besonders gestalten – ganz nach dem Motto klein, aber fein. Eine Möglichkeit ist z.B. eine Hochzeit an einer Location, die für größere Gesellschaften gar nicht zur Verfügung stehen würde, eine Hochzeit unter freiem Himmel, eine kleine Agape zu Hause.  Ich kenne Brautpaare, die ihre Traumhochzeit lange geplant hatten und die von den immer wieder nötigen Verschiebungen schon ganz zermürbt waren. Mit der Entscheidung für eine kleine Hochzeit zu zweit waren dieser Druck und Frust dann weg, die Erleichterung groß und die Freude wieder da.

Was raten Sie Hochzeitspaaren, die gerne eine große Hochzeit veranstalten würden?

Diese Paare müssen sich noch gedulden. Ich rechne frühestens im September mit mehr Klarheit, wie viele Personen man unter welchen Bedingungen einladen kann. Es ist daher immer gut, in Alternativen zu denken – darauf weisen professionelle HochzeitsplanerInnen auch in normalen Zeiten hin. Es gibt bei der Hochzeitsplanung ja auch noch viele andere Faktoren. Was muss unbedingt sein, was ist optional, usw. Vielleicht wird der Winter heuer auch zu einer stärkeren Hochzeitssaison als sonst – da gibt es ja auch viele tolle Möglichkeiten für Traumhochzeiten.

Wie gehen Sie als Hochzeitsplanerin mit den vielen Verschiebungen um?

Im Vorjahr hat es die gesamte Branche ordentlich durchgebeutelt – die Situation war ja für alle neu. Jetzt reagieren alle schon viel gelassener – die Branche ist inzwischen an Verschiebungen gewöhnt und richtet sich auf die neuen Termine ein – wir sind ja eng vernetzt. Die Planungsunsicherheit ist natürlich weiter eine Herausforderung. Wir Wedding PlannerInnen müssen da oft besänftigen und trösten, müssen Konzepte nochmals komplett überdenken und neue Ideen kreieren. Da unterstützen uns unsere KooperationspartnerInnen auch, sie nehmen die Herausforderung an und bringen neue Ideen ein – genauso wie wir Wedding PlannerInnen.

Was sollte man bei der Planung beachten, solange es Corona-bedingt Unsicherheit gibt?

Man muss als Brautpaar jedenfalls flexibler sein, die aktuellen Vorschriften kennen und Sicherheitsmaßnahmen mitdenken – das Brautpaar ist ja Veranstalter der Hochzeit. Aber auch hierbei beraten wir Wedding PlannerInnen. Egal, ob es jetzt eventuell um eine eigene Corona-Testmöglichkeit bei der Hochzeit geht, um die optimale Infrastruktur, Anfahrten zur Hochzeit oder die Auswahl zuverlässiger Dienstleister etc. Und es gibt natürlich immer die Möglichkeit, jetzt im kleinen Rahmen standesamtlich zu heiraten und das große Fest mit Familie und FreundInnen in der Zeit nach der Pandemie z.B. im Rahmen einer kirchlichen oder einer freien Trauung nachzuholen.

© Foto Weinwurm
Stephanie Mischak ist ausgebildete Floristin und Wedding Plannerin. Als selbstständige Wedding Plannerin arbeitet sie seit 2014, seit 2017 ist sie Lehrgangsleiterin der „Ausbildung zum/zur geprüften Wedding PlannerIn“ am WIFI Wien. 2018 erhielt Sie als erste Wedding Plannerin in Österreich das TÜV-Zertifikat „Junior Wedding Planner“.

Bildcredits: © schulzfoto – stock.adobe.com (Titel)

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