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„Wenn uns die Corona Pandemie etwas gelehrt hat, dann wohl wie wichtig Natur, Freiraum und draußen sein können und dürfen für uns Menschen ist. Vielen von uns ist bewusstgeworden, wie sehr es ein Grundbedürfnis ist, sich in der Natur zu bewegen“, sagt Andrea Wiesner. Die Expertin für tiergestützte Arbeit und Therapie meint, dass wohl auch deshalb sowohl tiergestützte Aktivitäten und Angebote als auch Ausbildungen dafür in der Pandemiezeit mehr gefragt waren als je zuvor. „Natur wurde und wird seither als sicherer empfunden als Aktivitäten in Räumlichkeiten, Tiere haben vielen durch die schweren Zeiten der Isolation geholfen, mit Tieren zusammen zu sein war plötzlich gefahrloser als sich mit Menschen zu treffen. Bei Tieren konnten Menschen Trost und Nähe finden, Berührungen waren erlaubt. Tiere bieten und boten mit ihrem selbstverständlich da sein eine Schulter zum Anlehnen in einer sehr turbulenten Zeit, in der nicht einmal mehr Zoobesuche möglich waren“, so Wiesner.
Tiergestützte Angebote erstreckten sich von „unbegleiteten“ Tierkontakten wie z.B. Schafkuscheln bis hin zu exklusiven Lama- und Alpakawanderungen für zwei Personen oder eine Familie. Doch was macht gerade die Faszination dieser Tiere aus?
„Das Trekking mit Lamas und Alpakas unterscheidet sich in vielen Bereichen von herkömmlichen Wanderungen mit Tieren. Es ist, als führe man eine Feder spazieren und dennoch haben die Tiere sehr wohl ihren eigenen Willen und Kopf. Druck erzeugt Gegendruck, das lernt man nirgendwo schneller und eindrucksvoller als bei einem Trekking mit diesen erhabenen Tieren aus den Anden. Wer einem Druck macht, mit dem geht man nicht gerne seiner Wege. Also bleibt das eine oder andere Lama lieber stehen, bis der Mensch wieder in die Entspannung findet. Am Ende so eines Trekkings ist man zwangsläufig gechillt, denn hetzen lassen sich die Tiere nicht. Man darf auch lernen, vorausschauend zu wandern, auf sein Tier zu achten, es mit aufmerksamen Augen zu betrachten und auf dessen Regungen einzugehen. Denn vieles, was wir Menschen nicht wahrnehmen, haben die Tiere längst am Schirm: einen Hund, der um die Ecke kommt, Wind der gleich um die Ohren pfeift, ein Unwetter, das im Anmarsch ist. Zu glauben, da wäre nichts, wenn das Lama oder Alpaka signalisiert, hier stimmt was nicht, wäre ein fataler Irrtum. Wir dürfen also lernen, auf die Sinne der Tiere zu vertrauen, mit denen wir wandern. Und obwohl wir den Führstrick in Händen halten, sind sie unsere Partner mit den feinen Sinnen. Und auf die ist immer Verlass“, weiß Wiesner.
Bei den Exkursionen im Rahmen der von Wiesner geleiteten Diplom-Ausbildung zur Fachkraft für tiergestützte Arbeit und Therapiebegleitung erleben die TeilnehmerInnen einen ganzen Tag lang, wie die Arbeit mit Lamas und Alpakas im tiergestützten Setting stattfindet. „Dazu gehört nicht nur das Trekking, sondern auch das Verstehen der Köpersprache der Tiere, das Eingehen auf Bedürfnisse von Tier und Mensch, das stressfreie Handling und Training mit den Neuweltkameliden, ihre artgerechte Haltung und Gesundheitsvorsorge. Was so kinderleicht aussieht, bedarf vieler Vorbereitungsarbeit, Vertrauensaufbaus und Fachwissens“, erklärt Wiesner. Das Know-how für Aktivitäten dieser Art erarbeiten sich die TeilnehmerInnen in der Ausbildung am WIFI Wien. „Der Lama- und Alpakatag bei Lamalady Astrid Herler, Zoologin und Fachkraft für tiergestützte Arbeit und Therapiebegleitung, ist aber nur eine von vier intensiven Exkursionen. Unsere TeilnehmerInnen lernen an den Praxistagen auch Ziegen, Schafe und Pferde hautnah kennen und im nächsten Ausbildungsjahr werden auch wieder Schweine eine tragende Rolle spielen“, freut sich Wiesner.
No drama Lama. Mit ihrer ruhigen Art entschleunigen Lamas und Alpakas gestresste Zweibeiner im Handumdrehen.
Lamas und Alpakas werden beim Trekking am Halfter geführt. Mit ihren großen Augen und der samtweichen Schnauze faszinieren die Tiere aus den Anden Groß und Klein.
Bildcredits: © sun_orbiter – Stock.adobe.com (Titel), © Countrypixel – Stock.adobe.com (Bild 2), © Sandra Chizzali (Bild 3)