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Sustainable Finance – was es neben Aktien, Anleihenfonds und ETFs sonst noch gibt

Nachhaltig investieren liegt im Trend. Es gibt kaum ein Investmentprodukt, das nicht mit ESG Argumenten (ESG steht für Environment, Social, Governance) um Investoren wirbt. In ihrem Gastbeitrag erklärt Finanzexpertin und Autorin Alexandra Bolena, welche Möglichkeiten es abseits von Aktien und Co. noch gibt, um nachhaltig zu investieren.

Kriterien wie Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung sind bei der jeweiligen Titelauswahl in der traditionellen Investmentwelt im Mainstream angelangt – und das ist gut so. Wer bei der Beratung und eigenen Investments aber auch außerhalb der altbekannten Finanzinstrumente unmittelbar Impact erzielen will, sollte auch über Mikrofinanz, Crowdinvesting, Social Private Equity und andere Formen von Direktbeteiligungen und illiquiden Assets nachdenken. Zwar sind die Möglichkeiten für PrivatinvestorInnen ihr Geld außerhalb von Einzeltiteln, Fonds und ETFs zu veranlagen aus regulatorischen Gründen noch etwas eingeschränkt, aber die Nachfrage nimmt zu und das Angebot wird wachsen.

Aber schauen wir uns doch einmal den Status Quo an:

Als InvestorIn in breit gestreute Mikrofinanzfonds ermöglicht man Kleinstunternehmen in wenig entwickelten Weltregionen ein eigenes Business aufzubauen. Allerdings sind Mikrofinanzfonds österreichischen PrivatanlegerInnen aktuell nur als Dachfonds zugänglich.

Crowdfunding-Plattformen sind eine weitere Möglichkeit nachhaltig zu investieren: Hier können AnlegerInnen mit kleinen Beträgen in erneuerbare Energieprojekte oder andere nachhaltige Unternehmen mit „Game-changing-Potential“ investieren. Aber Achtung: Es gibt Einzelprojekt- und damit Totalverlustrisiko. Streuung über verschieden Projekte ist also essenziell.

Social Private Equity Funds bündeln solche Einzelprojekte, allerdings gibt es hohe Minimuminvestments ab 200.000 Euro.

Über Crowdfunding-Plattformen darf zwar oft schon ab 100 EUR in Einzelprojekte investiert werden, allerdings nicht in breit gestreute Fonds, die solche Projekte bündeln und so das Risiko – klassische Portfoliotheorie – streuen. Für die von der EU geschaffenen Fondstrukturen – EuVECA für „European Venture Capital Fund“ und EuSEF für „European Social Entrepreneuship Fund“ – wurde zudem die Mindestzeichnungssumme mit 100.000 EUR festgelegt.

Natürlich sind auch diese Investments nicht unriskant. Aber das sind Aktien und Crowd-Investments auch nicht. Nur haben AnlegerInnen dort ein explizites Einzeltitelrisiko, was sie bei einem Fondsinvestment nicht hätten. Warum PrivatinvestorInnen also zwar über die Crowd in Einzelprojekte, aber nicht über einen Fonds breit gestreut in innovative Unternehmen und Ideen investieren können, bleibt offen.

FinanzinvestorInnen sind ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, das Thema Nachhaltigkeit in der Realwirtschaft zu etablieren. Doch auch private AnlegerInnen bzw. deren BeraterInnen sind in Zukunft gefordert, mutig zu überlegen, welche Investments dabei unterstützen können, dem Klimawandel Einhalt zu gebieten und unseren Planeten generell lebenswert zu erhalten. Es lohnt sich also, Neues zu wagen und kleine wie große PrivatinvestorInnen auch mit neuen Investmentlösungen mit ins Boot zu holen. Voraussetzung dafür ist Wissen. Genau das bekommen an dem Thema interessierte FinanzberaterInnen wie auch InvestorInnen im Seminar „Sustainable Finance – was es neben Aktien, Anleihen Fonds und ETFs sonst noch gibt“.


Gastautorin Mag. Alexandra Bolena betreut seit über 20 Jahren institutionelle Anleger zum Thema „Alternative Investments“. In den letzten Jahren liegt dabei der Schwerpunkt klar auf nachhaltigen Angeboten. Wissenstransfer zu ESG/SRI/Impact Investing, Lobbying, sowie Beratung und Introducmentservices für Assetmanager und Assetowner sind Angebote der auf „sustainable finance“ spezialisierten Unternehmensberaterin. Im August 2021 erscheint Alexandra Bolenas erstes Buch: „Nachhaltig Investieren für Dummies“.

Bildcredit: © malp-stock.adobe.com

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