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Am Einsatz digitaler Lernformate kommt heute kein/e TrainerIn mehr vorbei. Wie die WIFI-Trainerakademie dabei helfen kann, verrät Mag. Susanne Riegler im Interview.
Frau Mag. Riegler, was macht den Trainer/-innen-Beruf so spannend?
Wer gerne mit Menschen arbeitet und bereit ist, diese auf ihren Lernwegen zu begleiten, bekommt laufend neue Impulse. TrainerInnen sind gefordert, wendig zu sein und als flexible LernbegleiterInnen zu agieren. Die Zeiten, wo TrainerInnen Inhalte in langatmigen Vorträgen präsentieren, sind lange vorbei.
Die Corona-Pandemie hat die Aus- und Weiterbildung stark getroffen. Was sind derzeit die größten Herausforderungen für Trainer/-innen?
Sicherlich das „Am-Ball-Bleiben“, wenn es um E-Learning-Tools und Lernprogramme geht. TrainerInnen müssen sich laufend weiterbilden und Erfahrungen austauschen. Bedingt durch Corona und die damit verbundenen Lockdowns haben viele die Herausforderung angenommen und sich in Eigenregie viel Wissen und Können rund um das Thema Distance Learning angeeignet.
Was muss man wissen, wenn man von Präsenz- auf Distance-Learning umstellt?
Zuerst einmal sind die didaktischen Grundsätze einmal gleich wichtig und richtig, egal ob Online- oder Präsenztraining. Die Veränderung des Seminaraufbaus, Pausengestaltung, eine E-Learning-gerechte Methodik und Möglichkeiten der Gruppenaktivierung müssen bei der Umstellung von Präsenz-Training auf Online-Formate berücksichtigt werden. Wir bieten in der WIFI-Trainerakademie Know-how zu diesen aktuellen Fragestellungen an und erweitern das Angebot ab Herbst noch um Workshops, die LENA-Online-Methoden fokussieren oder bei der Erstellung von Lernsettings für Online- bzw. Hybrid-Formate unterstützen.
Was genau sind die LENA-Methoden?
Das WIFI-Lernmodell LENA geht zurück auf die Wissenschaftstheorie der Ermöglichungsdidaktik. Lernende und ihre Lernbedürfnisse werden in den Fokus gerückt und TrainerInnen agieren dabei als Lernbegleitung. Wesentlich ist, dass nicht nur lernerorientiert, sondern lernerzentriert unterrichtet wird. Die Methoden sind dabei nur ein Aspekt, die Haltung im Lernsetting ist dabei ganz wichtig.
Was ist das Besondere an der WIFI-Trainerakademie?
Sie bietet den Teilnehmenden eine große Bandbreite an Themen, die für den Seminaralltag relevant sind. Angefangen von Präsentationstechniken über Seminargestaltung und Methodische Schulungen für Präsenz- und Onlinetrainings bis hin zu Trainerrolle und Gruppendynamik. Die Module werden von unterschiedlichen TrainerInnen abgehalten, so können sich die Teilnehmenden auch mit unterschiedlichen „Role-Models“ auseinandersetzen und ihre eigene Trainingspraxis differenziert reflektieren.
Wird auch das Arbeiten mit unterschiedlichen Gruppen und Teilnehmer/-innen geübt?
Ja, da auch die Gruppen in den einzelnen Modulen nicht immer aus den gleichen Personen besteht, wird hier die Praxis perfekt simuliert, und in den zahlreichen Microteaching-Einheiten sind die Lernenden so immer wieder mit verschiedenen Gruppenzusammensetzungen konfrontiert. Bei der Abschlussprüfung gilt es, ein Seminar aus dem eigenen Portfolio methodisch-didaktisch aufzubereiten und zu präsentieren. Und wer über eine Zertifizierung zum/zur TrainerIn in der Erwachsenenbildung nachdenkt, ist für die Zukunft gut gerüstet.
Was muss man berücksichtigen, um als Trainer/-in erfolgreich zu sein?
Spezialisierung ist da sicher kein Fehler. Eine Praxiserfahrung der TrainerInnen schafft meist eine gute Voraussetzung, um auch die Praxis der zu Trainierenden entsprechend bei den Lernsettings zu berücksichtigen. Wer trainiert, sollte auch regelmäßig Weiterbildungen besuchen, denn auch das ist für diesen Beruf essenziell.
Bildcredits: © Robert Kneschke/Stock.adobe.com (Titel)