Ihre Vorteile im Überblick
Mit einer Registrierung bei myWIFI können Sie Ihre Kontaktdaten und Ihr Profil ändern und jederzeit einen Überblick über Ihre WIFI-Kurse und Prüfungsergebnisse abrufen.
LOGIN / REGISTRIERUNG
Link kopieren
Link kopiert
Der Einkauf hat die Möglichkeit, sich intern wie extern als starker Partner zu beweisen. Warum es dazu eine globale und strategische Ausrichtung, professionelles und risikoorientiertes Lieferantenmanagement sowie innovatives funktions- und unternehmensübergreifendes Denken und Handeln braucht, erklärt Martin Kappel, Experte für Einkauf und Logistik, in seinem Gastbeitrag.
Für Unternehmen ist der Einkauf ein wichtiger Stellhebel, um aktiv die Höhe der Materialkosten und Bestände zu beeinflussen. Durch die von ihm in die Wege geleiteten Maßnahmen und Strategien, beeinflusst er nachhaltig den Gewinn und die Liquidität des Unternehmens. Ob die Preise für Rohstoffe oder die Kosten für Logistikleistungen steigen, Engpässe auf den Beschaffungsmärkten auftreten oder LieferantInnen in Insolvenz geraten: Die Unternehmen und damit vor allem auch der Einkauf stehen immer wieder vor neuen Herausforderungen. Innovative Lösungen sind gefragt, um den Spagat zwischen Kostenoptimierung, Qualitätssicherung und Verfügbarkeit zu schaffen.
Neue Wege gehen
Das bedeutet: Der Einkauf muss herkömmliche Wege verlassen, zunehmend proaktiv und kreativ agieren und darf nicht in einer passiven Rolle verharren. EinkäuferInnen sind keine reinen BestellabwicklerInnen, sondern sie nehmen die Rolle eines Wertschöpfers/einer Wertschöpferin im Unternehmen ein. Dies kommt durch den wachsenden Anteil der Beschaffung am Umsatz zustande, der über 40 bis 60 % ausmachen kann. Gelingt es EinkäuferInnen, ihre Kosten zu reduzieren, macht sich das direkt im Unternehmensergebnis bemerkbar. Für einen vergleichbaren Effekt müssten Unternehmen zweistellige Umsatzzuwächse erzielen. Deshalb ist es wichtig, dem Einkauf einen höheren Stellenwert einzuräumen und ihn strategisch zu organisieren.
Wandel des Berufsbildes
Aufgrund von Faktoren wie Globalisierung, Kostendruck, Reduktion der Fertigungstiefe, kürzeren Produktzyklen oder Compliance wandelt sich das Berufsbild des Einkäufers/der Einkäuferin von einer rein operativ ausführenden Stelle zu einem/einer SchnittstellenmanagerIn mit steigender strategischer und operativer Verantwortung. Im Zuge dieser Entwicklung ist man im Einkauf mit komplexeren Aufgaben wie Bestands- und Lieferantenmanagement, aber auch Prozess- und Schnittstellenmanagement konfrontiert. Hieraus ergeben sich wiederum neue Karriereperspektiven für die MitarbeiterInnen im Einkauf, die sich zu ExpertInnen, Führungskräften oder auch ProjektleiterInnen weiterentwickeln können.
Zusätzliche Qualifikationen gefragt
Um diesen Schritt erfolgreich zu meistern, sind Qualifikationen im Bereich des allgemeinen Unternehmenswissens, Kenntnisse über die Entwicklung von nationalen sowie internationalen Märkten, aber auch spezifisches Einkäuferwissen, kaufmännisches Grundwissen, juristische Grundkenntnisse oder methodische und persönliche Kompetenzen notwendig.
Auch die zunehmende Internationalisierung der Beschaffung sowie die Technologisierung der Arbeitsschritte und Aufgaben verlangen nach erweiterten Qualifikationen der MitarbeiterInnen im Einkauf: Die internationalen Geschäftswege setzen entsprechende sprachliche Kenntnisse voraus. Englisch reicht mittlerweile nicht immer aus. Die zunehmende wirtschaftliche Bedeutung Chinas oder anderer asiatischer Länder fordert in naher Zukunft auch das Beherrschen der chinesischen Sprache. Es könnten aber, je nach Ausrichtung des Unternehmens, künftig auch andere Sprachen, wie Arabisch oder Spanisch, von Bedeutung sein. Die zunehmende Technologisierung und die steigende Integration von Software in den Beschaffungsprozess erfordern wiederum die Bereitschaft der MitarbeiterInnen, sich in neue Software-Programme und deren spezielle Funktionen einzuarbeiten.
Bildcredits: © littlewolf1989/Stock.adobe.com (Titel)