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Management und Führung

Der Fahrplan zur erfolgreichen Unternehmensgründung

„Ein guter Businessplan ist die Basis für eine erfolgreiche Unternehmensgründung“, weiß Clemens Schmidgruber, Sprecher der Wiener Gründer:innen. Was alles in einen Businessplan gehört, lesen Sie in diesem Artikel.

Bereits etablierte und erfolgreiche Unternehmer:innen wissen: Ein Businessplan ist die Grundlage, um später erfolgreich in die Selbstständigkeit zu starten. Denn durch das Erstellen eines Businessplans beschäftigt man sich mit vielen grundlegenden Dingen, die für den Erfolg und die Existenz eines Unternehmens entscheidend sind. „Dazu gehören die Geschäftsidee, der Standort, der Markt, die Branche, der Finanzbedarf etc.“, sagt der neue Vorstandsvorsitzende der Jungen Wirtschaft Wien und Sprecher der Wiener Gründer:innen, Clemens Schmidgruber. Wesentlich und existenzentscheidend ist ein Businessplan aber auch für zukünftige Kapital- und Fördergeber oder Kooperationspartner:innen: „Auf Basis des Businessplans wird entschieden, ob in eine Idee investiert wird oder eine Förderung, ein Kredit genehmigt wird oder nicht.“

Was ein Businessplan alles enthalten muss und worauf man bei der Erstellung achten sollte:

1. Executive Summary

Das Executive Summary gibt einen kompakten Überblick über das Gesamtvorhaben. Interessierte erhalten damit einen ersten Einblick in das Unternehmen und dessen Ziele. Stellen Sie hier die Kernaussagen des Businessplanes und die Schlüsselzahlen kurz, knapp und interessant dar.

2. Produkt bzw. Dienstleistung

Beschreiben Sie Ihr Produkt- oder Dienstleistungsangebot im Detail, dessen Stärken und Schwächen, Entwicklungsstand (z.B. Prototyp), Kundennutzen, eventuelles Alleinstellungsmerkmal und die wichtigsten Konkurrenzangebote.

3. Markt und Wettbewerb

Geben Sie Daten zu Markt und Wettbewerb an: Was ist Ihr Markt, wer sind Ihre Kund:innen, Ihre Lieferant:innen, Ihr Mitbewerb und wie groß ist Ihr Markt, welche Trends und Entwicklungen sind erkennbar, welche Zielgruppen sprechen Sie an?

4. Marketing und Vertrieb

Beschreiben Sie die geplanten Maßnahmen beim Umsetzen der Geschäftsidee.

  • Angebot: Welche Produkte, Services, Beratungen bieten Sie für wen an?
  • Preise: Welche Preise und Zahlungskonditionen wollen Sie anbieten?
  • Kommunikation: Welche Werbe- und PR-Maßnahmen planen Sie auf welchen Kanälen?
  • Vertrieb: Wie verkaufen Sie – persönlich, im Fachgeschäft, online, …?

5. Unternehmen und Management

Gehen Sie auf Gesellschaftsform, Organisation und beteiligte Personen ein:

  • Firmenname, Unternehmensgegenstand
  • Gründungsdatum, Rechtsform
  • Gesellschafterinnen und Gesellschafter, Geschäftsführung
  • Eigentumsverhältnisse
  • Teammitglieder und deren Kompetenzen
  • Zuständigkeiten/Organisation
  • Externe Partnerinnen und Partner, z. B. Steuerberatung
  • Standort(e)
  • Ziele

6. Erfolgs- und Finanzplanung

Beantworten Sie in diesem Kapitel folgende Fragen: Wie hoch ist der Kapitalbedarf – Investitionen, Anfangs- und Gründungskosten? Wie finanzieren Sie das Unternehmen? Welche Kosten entstehen (Fixkosten, laufende Kosten, private Lebensführung)? Mit welchen Absatzmengen bzw. Umsätzen rechnen Sie? Wie entwickeln sich die Zahlen (Aufwendungen und Erträge etc.)?

7. Umsetzungsplanung und Meilensteine

Welche Schritte haben Sie für die Umsetzung Ihrer Geschäftsidee geplant? Beschreiben Sie Ihren Aktivitätenplan konkret: Wer macht was bis wann? Welche Schritte und Ereignisse sind von besonderer Bedeutung (Meilensteine)?

8. Anhang

Je nach Geschäftsidee, Innovationsgrad und Investitionsbedarf sollte ein Businessplan ca. 20-30 Seiten umfassen. Detaillierte oder ergänzende Unterlagen wie z. B. Angebote für geplante Investitionen, Lebensläufe der Gründer, eventuelle Vorverträge, Maßnahmenpläne etc. fügen Sie als Anhang bei.

Sprachliche Tipps und Layout

Neben den inhaltlichen Komponenten sollten auch sprachliche und formelle Vorgaben erfüllt werden.

  • In der Kürze liegt die Würze: Halten Sie den Businessplan kurz und präzise. Der Umfang sollte nicht mehr als 20 bis 30 DIN-A4-Seiten betragen (plus Anlagen).
  • Aktuell halten: Ein Businessplan lebt. Beginnend mit der Geschäftsidee entwickelt sich der Businessplan Schritt für Schritt zu einem übergreifenden Konzept. Wenn sich wesentliche Parameter ändern, müssen Sie auch den Businessplan überarbeiten.
  • Klar und verständlich formulieren: Der Businessplan soll durch Klarheit beeindrucken und insbesondere auch für technische Laien verständlich sein.
  • Geben Sie Quellen an: Unterscheiden Sie in Ihren Ausführungen deutlich zwischen Fakten und Plänen. Alle Prognosen sollten durch Zahlen und Quellenangaben belegt sein. Die Daten sollten zudem gut recherchiert sein.
  • Auch die Optik muss überzeugen: Achten Sie auf ein logisches Inhaltsverzeichnis, Seitennummerierungen, die Verwendung von Abbildungen und Grafiken, eine gut lesbare Schriftgröße und ein einheitliches Layout und Design.

Hilfreiche Tools für den Businessplan

Um Businessplan-Neulinge bei der Umsetzung zu unterstützen, stellen das Gründerservice der Wirtschaftskammern und die aws Austria Wirtschaftsservice GmbH das kostenlose, professionelle Businessplan-Tool „Plan4You“ zur Verfügung. Nähere Infos unter: gruenderservice.at/businessplan

Gründerservice der WK Wien

Das Gründerservice der Wirtschaftskammer Wien ist die erste Anlaufstelle für Menschen, die in Wien ein Unternehmen gründen möchten und bietet neben einem umfangreichen Online-Angebot, kostenlosen Info-Blättern und Broschüren vor allem auch telefonische Kurzberatungen, Gründer:innen-Workshops sowie persönliche Beratungsgespräche an: gruenderservice.at/wien

Bildcredits: © Drobot Dean/Stock.adobe.com

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