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Food-Fotografie ist nicht nur etwas für Social Media, sondern gilt als ein Sub-Genre der Still-Life-Fotografie, also jener Art von Fotografie, die schön arrangierte Still-Leben in Szene setzt. Zu all den Regeln, die in diesem Genre gelten, komme aber noch ein ganz entscheidender Faktor: der Appetite-Appeal, so Fotograf Manuel Zauner. Was es noch dazu braucht und wie man mit dem Smartphone gute Fotos vom Essen macht, verrät er im Interview.
Oft gelingen Urlaubs-Schnappschüsse, aber nicht jedes Essensfoto regt den Appetit an. Woran liegt das?
Manuel Zauner: Ein gutes Foto braucht mindestens zwei Zutaten – gutes Licht und etwas wirklich Schönes vor der Optik. Gutes Fotolicht wird man in Restaurants leider selten vorfinden. Und ähnlich ist es auch mit dem Aussehen von Speisen, denn ein guter Koch will meistens, dass es ja möglichst vielen Leuten schmeckt. Ein:e Food-Stylist:in hingegen kocht nur jeweils eine einzelne Speise – und diese nur für die Kamera und achtet dabei auch auf das richtige Licht.
Was braucht man also, um schöne Food-Fotos in Szene zu setzen?
Am wichtigsten sind da sicher Licht und Styling. Man sollte sich auch genügend Zeit für das Anrichten der Speise nehmen. Für ein gutes Bild braucht man aber vor allem das Know-how, alles richtig in Szene zu setzen.
Gelingt das auch mit dem Smartphone oder braucht es dazu professionelles Equipment?
Man kann natürlich auch mit dem Smartphone schöne Fotos vom Essen machen, allerdings nur mit gewissen Einschränkungen. Denn wenn man als professionelle:r Fotograf:in auf Kundenwünsche eingehen muss, einen ganz bestimmten Stil nachahmen oder die Bilder großformatig drucken möchte, wird professionelle Technik wichtig.
Wieviel Planung ist denn nötig für die Aufnahmen?
Das hängt sehr von der konkreten Speise und auch davon ab, wieviele Bilder man an einem Tag schaffen will. Und ob es rundherum noch viel zu stylen gibt, also ob man etwa einen ganzen Tisch mit Models etc. inszeniert oder „nur“ einen Teller mit einer Speise ablichtet.
Welche Speisen gehören zu den größten Herausforderungen für Fotografen?
Da fallen mir einige ein, richtig schwierig ist aber der Germknödel. Da trifft ein strukturloser weißer Teig auf eine zähe schwarze Masse, den Powidl. Das dann im CloseUp so richtig schön hinzukriegen, kann schon eine Herausforderung sein …
Wie wird das Essen für die Kamera schön gemacht?
Für professionelle Shootings gibt es eigene Köch:innen, sogenannte Food-Stylist:innen. Diese haben natürlich ihre Tricks und richten die Speisen fototauglich an, denn eine schön angerichtete Speise ist wie ein Gemälde. Oft kursiert noch die Meinung, dass Food-Styling mit Rasierschaum und Erdöl gemacht werde. Das stimmt schon lange nicht mehr. Im Gegenteil, das Schöne an guter Essens-Fotografie ist, dass man als Fotograf:in auch immer wirklich gut isst.
5 praktische Tipps vom Profi, damit das Food-Foto mit dem Smartphone gelingt
- Das Licht nahe am Fenster ist oft besser als mitten im Raum. Dann aber bitte das Zimmerlicht ausschalten. Nicht nur kommt das Licht dann von der Seite und macht mehr Stimmung, es ist auch heller.
- Auch mit dem Smartphone kann ein Stativ von Vorteil sein und sei es nur, weil man dann beide Hände frei hat und besser gestalten kann.
- Wenn das Essen schon mit freiem Auge nicht schön aussieht, wird es am Foto ziemlich sicher auch nicht gut aussehen.
- Verwenden Sie bei der Zubereitung der Speise wenig bis gar kein Salz, denn es entzieht den Zutaten Wasser – diese sehen in der Aufnahme dann eventuell zu trocken aus.
- Nicht nur die Speise selbst, alles im Bild ist wichtig. Achten Sie also auf ein stimmiges Setting und erzählen Sie mit ihrem Bild eine Geschichte.
Manuel Zauner ist professioneller Fotograf und Trainer im WIFI Wien-Kurs Food-Fotografie.
Bildcredits: © Manuel Zauner