Ihre Vorteile im Überblick
Mit einer Registrierung bei myWIFI können Sie Ihre Kontaktdaten und Ihr Profil ändern und jederzeit einen Überblick über Ihre WIFI-Kurse und Prüfungsergebnisse abrufen.
LOGIN / REGISTRIERUNG
Link kopieren
Link kopiert
Wie Sie durch emotionale Intelligenz Ihr Team erfolgreicher machen, ein positives Miteinander spürbar wird und Ihre Mitarbeiter:innen langfristig an das Unternehmen binden, erzählt Mental- und Kommunikationstrainerin Sylvia Unger im Interview.
Um erfolgreich zu sein: Welche Voraussetzungen braucht eine gute Führungskraft?
Einerseits wird von einer Führungskraft fachliche Qualifikation erwartet, wobei – sie muss nicht alles im Detail wissen, denn dafür gibt es idealerweise Top-Fachexpert:innen im Team. Und andererseits, was viel wichtiger ist, braucht sie ein gutes Gespür für die Menschen im Team, vor allem die Kompetenz, diese mit emotionaler Intelligenz zu führen.
Sie sprechen von „Emotionaler Intelligenz.“ Was ist das genau?
Mit emotionaler Intelligenz wird eine ganze Reihe von Fähigkeiten und Kompetenzen beschrieben, die im Umgang mit Menschen wichtig sind, wie zum Beispiel Mitgefühl, Kommunikationsfähigkeit, Menschlichkeit, Takt, Höflichkeit und einiges mehr. Johann Wolfgang von Goethe sprach diesbezüglich von „Herzensbildung“. Das ist eine sehr schöne Bezeichnung dafür.
In uns allen stecken unterschiedliche Talente. Dies gilt auch für Führungskräfte. Es gibt Führungskräfte, die bereits von Beginn an gut mit Mitarbeiter:innen umgehen können, die dieses Gespür für die Menschen haben. Doch andere tun sich schwerer und verstehen die einzelnen Persönlichkeitstypen nicht immer. Und dafür braucht es den Aufbau von emotionaler Intelligenz. Wichtig dabei ist, dass man sich selbst nicht hilflos ausgeliefert fühlt und sich mit der Einstellung ‚so bin ich halt‘ zufriedengibt, sondern sich selbst konstruktiv beeinflusst.
Wie entdecke ich diese „emotionale Intelligenz“ in mir selbst?
Beobachten Sie sich, lernen Sie sich selbst besser kennen, schauen Sie auf Ihr eigenes Handeln, Ihre Achtsamkeit und schärfen Sie das eigene Bewusstsein. In meinen Seminaren zeige ich den Teilnehmer:innen, wie sie zu sich selbst finden und sich selbst mit ihrem inneren Dialog beeinflussen können. Dadurch schärfen sie die eigene Wahrnehmung und erkennen ihre Bedürfnisse, ihre Stärken und Schwächen. Dieser Prozess braucht Zeit, das passiert nicht von heute auf morgen, daher üben Sie sich auch in Geduld. Je intensiver man daran arbeitet, sich besser kennenzulernen, sich besser einzuschätzen, desto reifer wird man auch als Führungskraft.
Wie unterstützt mich emotionale Intelligenz in meinem Alltag als Führungskraft?
Bei der emotionalen Intelligenz liegt der Fokus von Beginn an bei einem selbst: Die Empathie, das Einfühlungsvermögen wird gestärkt und so kann man sich auch in der Rolle als Führungskraft besser in Gefühle und Sichtweisen der Mitarbeiter:innen versetzen. So werden das Verständnis und die Akzeptanz anderer Meinungen größer und der Führungskraft gelingt es, angemessen in unterschiedlichen Situationen, auch in Konflikten, zu reagieren. Es hilft dabei, die Sichtweise anderer zu verstehen, diese ins eigene Handeln mitaufzunehmen und zu berücksichtigen, respektvoll und mit Wertschätzung.
Wie profitieren nun meine Mitarbeiter:innen davon?
In erster Linie werden sie sich besser verstanden und wertgeschätzt fühlen. Und: Ein erfolgreiches Team funktioniert nur dann, wenn es gemeinsam an wichtigen Aufgaben für das Unternehmen arbeitet. Es entsteht eine Kultur des Miteinanders, des respektvollen Umgangs, fokussiert auf gemeinsame Ziele. Und Mitarbeiter:innen in einem erfolgreichen Team bleiben gerne zusammen, bleiben gerne im Unternehmen.
Warum benötigen wir gerade jetzt „emotionale Intelligenz“ in der Führung?
Wir müssen diese Sichtweise des Miteinanders für die Zukunft schärfen. Gerade die Generation Z wünscht sich mehr einbezogen zu werden. Sie wollen ihre Ideen einfließen lassen, Zugehörigkeitsgefühl verspüren, gehört sowie respektiert werden und vor allem: Freude als auch Sinn am Tun empfinden. Das Einzelkämpfer:innentum ist passé. Und dazu braucht es Führungskräfte, die eine gute Beziehung zu den Mitarbeiter:innen aufbauen und im Einklang mit dem Team führen.
Eben: Das richtige Gespür für die Menschen im Team zu haben. Das macht Erfolg aus.
Sylvia Unger ist selbstständige Unternehmensberaterin, Trainerin und Coach mit den Schwerpunkten Kommunikation und mentale Stärke. Sie bringt Erfahrung in Management und Mitarbeiterführung mit, u.a. als langjährige Hoteldirektorin. Ihr Motto: „Lächelnde Teams – lächelnde Kund:innen.“
Bildcredits: © Florian Wieser