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Kaum eine Technologie sorgt derzeit für so viel Aufsehen wie ChatGPT, die Künstliche Intelligenz des US-Startups OpenAI. Die Software beherrscht nicht nur Smalltalk, sondern verfasst auch komplexe Texte, programmiert und übersetzt. Könnte ChatGPT die Personalabteilung der Zukunft entscheidend prägen? Dieser Frage geht KI-Trainerin Barbara Oberrauter-Zabransky in ihrem Gastbeitrag nach.
Für HR-Expert:innen ist ChatGPT mehr als ein technisches Spielzeug – das Tool hat das Zeug zum Gamechanger. Die KI automatisiert nicht nur Routineaufgaben, sondern agiert auch als intelligenter Assistent, der zwischenmenschliche Kommunikation versteht und angemessen darauf reagiert.
Effizientes Arbeiten und Zeit sparen mit KI
So entlastet ChatGPT HR-Abteilungen, indem es zeitraubende Routinearbeiten automatisiert. Statt Stunden mit dem Verfassen von Stellenanzeigen, der Beantwortung von Standardanfragen oder der Pflege von Mitarbeiterdaten zu verbringen, erledigt die Software diese Aufgaben mit beachtlicher Präzision und Geschwindigkeit. ChatGPT generiert nicht nur Textbausteine, sondern reagiert auch auf E-Mails und Anfragen mit erstaunlicher Kompetenz. Die dadurch gewonnene Zeit können HR-Expert:innen für strategische Aufgaben und den persönlichen Austausch nutzen.
Offene Stellen schneller besetzen
Zudem beschleunigt ChatGPT den gesamten Einstellungsprozess enorm. Von der Erstkontaktaufnahme mit Bewerber:innen bis zur Vorauswahl der Kandidat:innen optimiert das Tool jede Phase des Recruitings. So filtert es beispielsweise in Sekundenschnelle passende Bewerbungen aus Hunderten von Lebensläufen heraus. Auch auf das Erstellen maßgeschneiderter Interviewleitfäden versteht sich ChatGPT bestens. Diese Unterstützung ermöglicht es HR-Expert:innen, sich auf die vielversprechendsten Kandidat.innen zu fokussieren und offene Stellen schneller und qualitativ hochwertiger zu besetzen.
Mitarbeiter:innen individuell fördern
ChatGPT kann aber nicht nur beim Recruiting, sondern auch bei der gezielten Mitarbeiterentwicklung seine Stärken ausspielen. Anhand von Mitarbeiterprofilen und Feedback generiert die KI individuelle Fördermaßnahmen, die auf die konkreten Stärken, Interessen und Karrierepläne jedes Einzelnen zugeschnitten sind – von passenden Weiterbildungen bis hin zur Unterstützung bei der Laufbahnplanung. Diese personalisierten Entwicklungspfade tragen dazu bei, Talente zu halten und die Zufriedenheit im Unternehmen langfristig zu steigern.
Verantwortungsvoller KI-Einsatz als Muss
KI-Systeme bieten in der Personalabteilung große Chancen bei der Datenanalyse und -verarbeitung. Doch die Verantwortlichen stehen auch vor Herausforderungen: Sie müssen einen vertrauensvollen Umgang mit sensiblen Mitarbeiterinformationen sicherstellen und die Privatsphäre wahren. Neben Datenschutzaspekten spielen dabei auch ethische Richtlinien eine Schlüsselrolle.
Um Fairness, Gleichbehandlung und Diskriminierungsfreiheit beim KI-Einsatz zu gewährleisten, braucht es klare Ethikvorgaben. HR muss sicherstellen, dass die eingesetzten Systeme keine Vorurteile verstärken oder bestimmte Personengruppen benachteiligen. Stattdessen sollten die Algorithmen auf Prinzipien wie Respekt und Chancengleichheit aufbauen. Nur so lässt sich Akzeptanz schaffen.
Hohe Datenschutzstandards und Mitarbeiterbeteiligung als Muss
Auch die Einhaltung bestehender Datenschutzgesetze ist für KI-Anwendungen in der Personalarbeit unabdingbar. Mitarbeiterdaten müssen vor unbefugtem Zugriff geschützt und ihre Nutzung transparent kommuniziert werden. Ein verantwortungsvoller Umgang mit KI-Systemen ist also sowohl rechtlich geboten als auch entscheidend für die Akzeptanz: Nur wenn HR höchste Sicherheitsstandards etabliert und die Verarbeitung rechtlich einwandfrei gestaltet, kann das Vertrauen der Belegschaft in neue Technologien wachsen.
Zudem sollten Mitarbeiter:innen und Interessenvertretung bei der Einführung von KI-Systemen in der Personalabteilung von Anfang an mit eingebunden werden. Durch transparente Kommunikation lässt sich Akzeptanz fördern und Ängsten oder Vorbehalten frühzeitig entgegentreten. Wenn Beschäftigte die Funktionsweise der Systeme, die mit ihren Daten arbeiten, zumindest in Grundzügen verstehen, steigt das Vertrauen. Zudem können sie wertvolles Feedback zur nutzerfreundlichen Gestaltung der KI-Tools geben.
Schulungen für den souveränen Umgang mit KI
Um KI-Potenziale produktiv nutzen zu können, bedarf es ausreichender Kenntnisse auf Seiten der Anwender:innen. Daher sollten Unternehmen ihre Führungskräfte und Mitarbeiter:innen im Umgang mit KI-Systemen schulen. Inhaltlich geht es sowohl um das Grundverständnis der Funktionsmechanismen als auch um den Erwerb praktischer Kompetenzen für die kollaborative Zusammenarbeit von Mensch und Maschine: Schulungen in diesem Bereich sollten Grundlagen vermitteln, indem sie Funktionsweisen und Grenzen der KI erläutern und die Souveränität im Umgang mit KI-Empfehlungen stärken.
Gerade Personalverantwortliche müssen lernen, KI-Analysen kritisch zu hinterfragen, mögliche Fehlerquellen zu reflektieren und ihre eigenen Handlungsspielräume kennenzulernen. Konkrete Potenziale für HR-Prozesse lassen sich durch praxisnahe Anwendungsszenarien erarbeiten, in denen sich der Mehrwert KI-gestützter Systeme im Unternehmensalltag verdeutlichen lässt.
Fazit: KI-Revolution mit Weitblick gestalten
ChatGPT hat eindrücklich demonstriert, welch disruptives Innovationspotenzial Künstliche Intelligenz auch für die Personalabteilung birgt. Die Software automatisiert Routineaufgaben, beschleunigt Recruiting-Prozesse und ermöglicht individuelle Mitarbeiterförderung. Damit kann sie zur Effizienzsteigerung in HR beitragen und völlig neue Möglichkeiten eröffnen.
Gleichzeitig gilt es, diese Entwicklung mit Weitblick zu gestalten. Neben den Chancen müssen auch Risiken sowie ethische und rechtliche Aspekte berücksichtigt werden. Es braucht Leitplanken, die einen fairen und vertrauensvollen Umgang mit Mitarbeiterdaten sicherstellen. Hohe Datenschutzstandards und Ethikrichtlinien bilden dafür die Basis. Ebenso entscheidend sind Transparenz gegenüber der Belegschaft sowie Qualifizierungen, die ein kompetentes Arbeiten mit KI-Systemen ermöglichen.
Wenn es gelingt, die Potenziale von ChatGPT und anderen KI-Anwendungen verantwortungsbewusst zu nutzen, kann die Personalarbeit in der Tat eine Revolution erleben. Die Zukunft wird zeigen, ob und in welchem Ausmaß sich dieses visionäre Zukunftsbild realisieren lässt. Klar ist aber in jedem Fall: Die Gestaltung liegt in den Händen der HR-Verantwortlichen selbst.
Barbara Oberrauter-Zabransky ist KI-Trainerin und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Künstliche Intelligenz (KI) aus dem Elfenbeinturm zu holen und in die Hände der Menschen zu legen. Ihre Kurse und Coachings sind speziell darauf ausgerichtet, Teams und Unternehmen in die Welt von ChatGPT, Midjourney und andere KI-Technologien einzuführen – auch ohne technische Vorkenntnisse. Mit einem Ansatz, der auf Einfachheit und Zugänglichkeit setzt, zielt Oberrauter-Zabransky darauf ab, die Tür zur KI für eine breite Masse zu öffnen. Ihr Credo: Die KI-Revolution wird nur dann ein voller Erfolg, wenn der Mensch, mit all seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen, im Zentrum steht.
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